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SOLASTALGIE. Spaziergänge durch veränderte Landschaften

09.10.2025 - 15.02.2026 | Museum Giersch | Frankfurt am Main

Eingabedatum: 09.10.2025

SOLASTALGIE. Spaziergänge durch veränderte Landschaften
Unknown Fields: Rare Earthenware, 2015 © Unknown Fields/Toby Smith

Landschaften sind niemals statisch – sie verändern sich beständig, heute jedoch in einer Dramatik, die durch den Klimawandel beschleunigt und verschärft wird. Die Ausstellung geht der Frage nach, wie Landschaften zugleich schön und verletzlich sein können. Sie beleuchtet die Ambivalenz zwischen Trauer und Trost, zwischen ästhetischer Anziehung und ökologischer Bedrohung.

Im Zentrum steht der Begriff Solastalgie, geprägt 2005 vom australischen Philosophen Glenn Albrecht: Er beschreibt die Sehnsucht nach einer verschwindenden, vertrauten Landschaft – ein Gefühl von Verlust und Wehmut, das zugleich Trost und Zuwendung einschließt.

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens und zehn Jahren als Universitätsmuseum präsentiert das Museum Giersch der Goethe-Universität eine vielschichtige Schau: Historische Landschaftsgemälde des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts aus der Sammlung GIERSCH treffen auf aktuelle künstlerische Positionen. Diese thematisieren nicht nur bedrohte Natur und ökologische Krisen – vom Abbau Seltener Erden bis zur Umnutzung urbaner Räume – sondern auch die persönliche Begegnung mit Landschaft und das Nachdenken über unser Verhältnis zur Umwelt.

Die Ausstellung verbindet damit Vergangenheit und Gegenwart, Idylle und Transformation – und lädt zu einem Spaziergang durch veränderte Landschaften ein.

09.10.2025 - 15.02.2026

Museum Giersch der Goethe-Universität
Schaumainkai 83 (Museumsufer)
D-60596 Frankfurt am Main

https://www.museum-giersch.de/

Presse

Einordnung:
Die Ausstellung positioniert sich an einem kritischen Wendepunkt in der Kunstgeschichte der Landschaftsdarstellung. Während die historischen Werke von der Romantik bis zur beginnenden Moderne noch das Sublime oder die pastorale Idylle einer scheinbar unberührten Natur verhandeln, brechen die zeitgenössischen Positionen diese Tradition radikal auf. Sie ersetzen die Ästhetisierung durch eine kritische Auseinandersetzung mit ökologischen Wunden und dem Phänomen der „Solastalgie“. Der Künstler agiert nicht mehr nur als Bewunderer der Landschaft, sondern als kritischer Chronist ihres Verschwindens. Damit reiht sich die Schau in den globalen Diskurs der „Anthropocene Art“ ein, in der die Landschaftsmalerei ihre kontemplative Unschuld verliert und zum Medium für ökopolitische Reflexion und Trauerarbeit wird.
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