Das Marta Herford präsentiert die bislang umfangreichste museale Einzelausstellung des international bekannten Künstlers Mohamed Bourouissa (*1978 in Blida, lebt in Paris) in Deutschland. Auf poetische Weise und in ergreifenden Rauminszenierungen thematisiert der Künstler anhand einzelner Protagonist*innen Themenfelder, die von einer sich bis heute fortschreibenden Kolonialgeschichte und struktureller Diskriminierung bis hin zu persönlicher Erinnerung reichen. Die von der Gastkuratorin Oriane Durand (*1981 in Marseille, lebt in Berlin) entwickelte Ausstellung zeichnet einen Parcours ausgehend von Deutschland über die Pariser Vororte bis zur algerischen Heimat des Künstlers. Die Auswahl umfasst Fotografien, Filme und Installationen von 2005 bis heute, wobei viele der Arbeiten speziell für die Architektur des Museums neu entwickelt oder erstmalig in dieser Schau gezeigt werden.
Die Ausstellung mit dem Titel
Pour Noubia ist, ebenso wie die neu konzipierte Filminstallation, der in Bielefeld beerdigten Tante des Künstlers gewidmet. Der Film
Noubia (2025) verwandelt den 22 Meter hohen Ausstellungsraum (Dom) in eine Art Mausoleum, in dem er großformatig auf ein ca. 100qm großes Tuch projiziert wird. Noubia Meier wurde 1942 in Blida geboren und begann bereits in jungen Jahren, während des Algerienkriegs (1954–1962), als Prostituierte zu arbeiten. Sie migrierte über Frankreich und Belgien nach Osnabrück, wo sie zunächst in einem Bordell und später als selbstständige Domina tätig war und auch heiratete.
13.09.2025 - 18.01.2026
Marta Herford
Goebenstraße 2–10
D-32052 Herford
https://marta-herford.de/