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Boris Lurie

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Franziska Holstein

8.9.-3.11.2019 | Kunsthalle Bremerhaven

Dass es den Malern um Malerei zu tun ist, ist auf der einen Seite eine Binsenweisheit. Franziska Holstein geht es nicht um alle berühmten Formen ihrer Infragestellung, sondern um den - zu versteckenden, besser zugrunde liegenden - Reichtum der Möglichkeiten der Malerei. Selbst in den frühen, die Realitäten abbildenden Bildern ist es so: denn wie ganz wenige Bilder transportieren die Arbeiten der frühen 2000er Jahre neben der Realität Atmosphäre: die mit der realen Welt viel eindringlicher als durch ihr bloßes Abbild zu verbindende Welt der Gerüche und Empfindungen. Immer wieder tauchen schon hier - scheinbar noch nicht systematisch - die verschiedenen Arten und Weisen auf, in denen das Ganze auch hätte dargestellt werden können: zunächst als ein beiläufiges malerisches Exerzitium dessen, was Bild für Bild auch möglich wäre. Heute ist das in den Vordergrund getreten. Die Welt der Gegenstände ist seit längerem eliminiert. Systematische Fragestellungen werden bearbeitet: solche der Reihungen, der Bestimmung der Anzahl der Versuche, vieles mehr. Das Verfahren ist bei den hier abgebildeten Arbeiten so: Schicht um Schicht wird Acrylfarbe aufs Papier aufgetragen, bis der Bildträger unsichtbar ist. Es entstehen Hunderte von Bildern, die wir alle nicht sehen, weil sie übermalt, weil sie für den Moment nicht das endgültige Bild waren. Das bekannte Verfahren des all-over bezieht gleichgewichtig die Rückseite mit ein: Franziska Holstein bearbeitet beide Seiten in gleicher Intensität. Dann fällt - die Arbeit hat jetzt durch die schiere Menge des Acryls schon eine gewisse physische Schwere - die Entscheidung: das ist das in der Serie gültige eine Bild, das von der Malerin in Bezug zu allen anderen Arbeiten gesetzt wird. Erstrebt wird ein Klang, eine Atmosphäre, ein ähnlich differenziertes Bild, das für sich und im Gesamtbild der Serie bestehen kann. Was sehen wir von diesem großen konzentrierten bildnerischen Aufwand? Denn das Acryl verplombt. Anders als bei der Ölmalerei gibt es kein Durchscheinen der tiefer liegenden Schichten. Sondern das Acryl deckt zu. Macht unsichtbar. Als Resultat sehen wir ein vielfältig monochromes Bild, das Spuren der Finger, Spuren der Malmittel und Spuren der Schichtungen trägt. Die übermalten Bilder wölben sich ins jetzt zu Sehende, ins Resultat. Wie ein Steinbruch unseres, wenn man einmal pathetisch sein will, Lebens, des Gedächtnisses sind sie nur der Malerin bewusst, zugänglich, denn nur sie hat sie gesehen, gemacht. Aber natürlich ist da etwas, was auch wir spüren: Geschichte. Das zusammen ist die nun allen sichtbare „bemalte farbige Fläche, die vorher nicht da war.“ (Samuel Beckett und Georges Duthuit über Bram van Velde)
(Klaus Gerrit Friese)

2008 beendete Franziska Holstein ihr Meisterschülerstudium (Grafik/Malerei) an der HGB Leipzig bei Neo Rauch. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Leipzig. Als Teilnehmerin des Ausstellungsprojekts „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ der Häuser Kunstmuseum Bonn, Museum Wiesbaden, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser und Deichtorhallen Hamburg (19.9.2019- 19.1.2020) wird ihre Arbeit in diesem Jahr als beispielhaft ausgezeichnet für die aktuellen Bewegungen des Mediums Malerei in der Bundesrepublik.
In der Kunsthalle Bremerhaven zeigt Franziska Holstein neue Arbeiten.


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