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Interview zu der Sammlung von Simone u. Heinz Ackermans: (Sep 02)


Eingabedatum: 10.11.2002

Interview zu der Sammlung von Simone u. Heinz Ackermans: (Sep 02)

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1986 wurde mit dem Kauf des Objektes "Achtung!" von Bill Woodrow der Grundstein der Sammlung Ackermans gelegt. Zehn Jahre später waren es schon 80 Werke von 43 Künstlern.

S.L.: Frau Liebermann, wie ich aus verschiedenen Artikeln entnehmen konnte, sind Sie die langjährige Kuratorin der Sammlung Ackermans. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?

V.L.:Katharina Fritsch stellte mich im Herbst 1992 während einer Ausstellungseröffnung in Warschau Heinz Ackermans vor. Simone und Heinz Ackermans hatten damals gerade die Arbeit "Mann und Maus" von Katharina Fritsch erworben, die in einer Ausstellung mit deutschen Künstlern in der Galeria Zacheta in Warschau gezeigt wurde. Nach dieser ersten Begegnung traf ich mich mit den Sammlern in loser Folge in ihrem Wohnhaus in Xanten, um mit ihnen über ihre Sammlung, ihre Pläne und die Zukunft der Sammlung zu sprechen. Im Sommer 1997 boten sie mir dann an, für sie und ihre Sammlung als Kuratorin zu arbeiten, da sie nach London ziehen, die Sammlung aber in Deutschland respektive im Rheinland belassen wollten.

S.L.: Als Eckpfeiler der Sammlung werden Katharina Fritsch, Reinhard Mucha und Robert Gober im Katalog genannt. Es fällt auf, dass hier vorwiegend Photographie und Skulptur für die Ausstellung ausgewählt worden und kaum Malerei. Wie würden Sie das Sammlungskonzept inhaltlich charakterisieren?

V.L.: Der Fokus der Sammlung Ackermans richtet sich im wesentlichen auf künstlerische Positionen der 80er und 90er Jahre. Die persönliche Faszination, die Überzeugung, es mit einer wichtigen Position oder einem wichtigen Werk zu tun zu haben, hat meist die Ankäufe beeinflußt. In diesem Zusammenhang ist sicherlich von Bedeutung, dass Heinz Ackermans selbst Künstler, Bildhauer ist, sich allerdings weitestgehend aus der aktiven Tätigkeit zurückgezogen hat. Eigene Erfahrungen im Umgang mit Material und Bildideen sowie künstlerische Vorstellungen fließen daher stark in die Überlegungen und Entscheidungen für Werke mit ein.

S.L.: Bei der Sammlung Ackermans handelt es sich um eine Privatsammlung. Dennoch erwecken viele der Installationen den Eindruck, als seien sie für ein Museum geschaffen. Wie beispielsweise "Das Deutschlandgerät" von Reinhard Mucha, das momentan im ehemaligen Plenarsaal installiert ist. Ist die Sammlung an sich schon so konzipiert, daß sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll?

V.L.: Seit Beginn ihrer Sammeltätigkeit im Jahr 1986 war es den Sammlern wichtig, bedeutende Werke der Künstler zu besitzen, von denen sie überzeugt und begeistert sind. Fragen nach Größe, Format, Ausstellbarkeit und ähnlichem standen nie im Vordergrund. Darüber hinaus sind sie davon überzeugt, dass Kunst ein öffentliches Gut ist und einer breiten Masse zugänglich sein sollte. Mit dem Erwerb einer Arbeit übernehmen sie ihrer Vorstellung nach eine Verpflichtung bzw. Verantwortung dem Werk gegenüber, die auch eine möglichst adäquate Präsentation beinhaltet.

S.L.: Sie kooperieren mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – gibt es weitere, öffentlich zugängliche Ausstellungsräume?

V.L.:Zur Zeit nicht.

S.L.: Im K21 sind viele Künstler vertreten, die auch an der Akademie in Düsseldorf studierten, wie zum Beispiel Thomas Schütte, Reinhard Mucha, Thomas Struth und Thomas Ruff. Welche Rolle spielt der lokale Bezug bei der Auswahl der Werke?

V.L.: Für die Sammler ist ein Gefühl der Identifikation mit den Werken und den jeweiligen Künstlern wichtig. Aus diesem Grund entscheiden sie sich auch oft für Künstler, die aus ihrer eigenen Generation stammen, die also ähnliche Erfahrungen wie sie selbst gemacht haben. Einige Künstler dieser Generation (zwischen 1950 und 1960 geboren), die international bekannt geworden sind, haben an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert. Der "Regionalbezug" ergibt sich daher eher aus der Tatsache, dass im Rheinland in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren ein sehr aktive und lebendige Kunstszene entstanden war.

S.L.: Welche Zielsetzung verfolgen die Ackermans für die Sammlung in näherer Zukunft? Sind weitere Ausstellungen in Planung?

V.L.: Für Simone und Heinz Ackermans soll Sammeln auch Spaß machen, auch eine Sache der unmittelbaren Hinwendung sein. Von daher gibt es bei ihnen keine klar formulierbare Zielsetzung bzw. eine strategisch orientierte Sammeltätigkeit. Ein Ziel ist aber sicherlich, jeweils wichtige, die Zeit überdauernde Werke, von den Künstlern zu erwerben, für die sie sich entschieden haben. In der nahen Zukunft steht die mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen geschlossene Partnerschaft im Vordergrund. Dies heißt, dass die Sammlung zu weiten Teilen als Ergänzung der Sammlungsbeständen von K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen genutzt werden kann.

Vielen Dank für das Interview.


Silke Lemmes





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