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Boris Lurie

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Walker Evans. Decade by Decade

Ikonen der Photographiegeschichte

21.9.2012-20.1.2013 | SK Stiftung Kultur, Köln

Walker Evans: Interior View of Heliker/Lahotan House, Walpole, Maine, 1962,
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art

Walker Evans (1903-1975) gehört zu den großen Persönlichkeiten der Photographiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Sein Schaffen ist maßgeblich für eine Art der Photographie, die in die Kunst als dokumentarischer Stil einging. Er selbst nannte sein Tun auch "lyrische Dokumentation", worin sich nicht zuletzt sein großes Faible für die Literatur spiegelt, steuerte er zunächst eine Karriere als Schriftsteller an. Ungefähr ab 1928 aber wandelte sich sein Berufsplan und die Photographie erhielt Vorrang.

Über Jahrzehnte hinweg bis in die Gegenwart gewann das umfangreiche photographische Werk von Walker Evans zunehmend Vorbildcharakter. Es beeinflusst bis heute unsere Ansichten auf beziehungsweise von der uns umgebenden Welt, insbesondere Amerika. In den fünf Dekaden seines Schaffens hat der Photograph mit nüchtern registrierenden Aufnahmen ein einzigartig authentisches Bild Amerikas aufgezeichnet und wie kein anderer vor ihm mit besonderem Empfinden für das Alltägliche und Subtile - das American Vernacular-, identitätsstiftende und geschichtsträchtige Momente ins Bewusstsein gebracht.

Aus der Privatsammlung von Clark und Joan Worswick hat James Crump, Kurator am Cincinnati Art Museum, eine Präsentation entwickelt, die Walker Evans gesamte Schaffenszeit und wichtige Werkphasen ebenso beleuchtet wie einen lebhaften Eindruck seiner durchgängig feststellbaren Interessen an bestimmten Bildinhalten vermittelt. Decade by Decade sucht die Evans-Rezeption zu durchbrechen, die sich vielfach - nicht zuletzt verfestigt durch die 1971 im Museum of Modern Art in New York präsentierte Retrospektive - auf seine Photographien der amerikanischen Depressionszeit in den 1930er-Jahren und auf die für die FSA erarbeiteten Bildkonvolute konzentriert. Die aktuelle Ausstellung richtet insofern ein besonderes Augenmerk auf noch unbekanntere Motive des Photographen, auch auf jene, die in den 1940er-, 1950er- und 1960er-Jahren entstanden. Sie bindet Arbeiten für die Zeitschrift Fortune ab 1945 ein oder solche, die auf Auftragsreisen nach London oder auf Aufenthalte im Haus von Robert Frank in Nova Scotia zurückgehen.

Kommen in der aktuellen Bildauswahl von Evans geschaffene Ikonen der Photographiegeschichte vor, so geschieht dies ohne Pathos und sie stehen im selbstverständlichen Fluss seiner Arbeiten. Persönliches wie Professionelles im produktiven Wechsel zueinander, der Betrachter folgt Evans’ Biographie ebenso wie dem sich wandelnden Zeitbild Amerikas, von der großen Wirtschaftskrise bis hin zu sich stabilisierenden Zeiten und geschäftigem Alltagsgeschehen: Frühe Eindrücke aus seiner Wohngegend in New York, Bildnisse seiner Freunde und Mitstreiter, die Rückschlüsse auf sein verzweigtes kulturelles Umfeld zulassen, Architekturen des 19. Jahrhunderts, die sich der gewachsenen Lebenskultur zuwenden, amerikanische Denkmale, Schaufensterauslagen fern des Big Business´, Bildreihen aus Tahiti und Kuba, afrikanische Skulpturen und Masken, entstanden im Auftrag des New Yorker Museum of Modern Art, zahlreiche Photographien, aufgenommen im ländlichen Süden der USA, die im Kontrast zum Lebensstil der Großstädter und Passanten etwa New Yorks stehen. Neben Straßenansichten kommen Beispiele seiner wichtigen Subway-Photographien vor, aufgenommen mit verdeckter Kamera. Des Weiteren erzählen Interieurs mit ihren bescheidenen Arrangements über das Leben ihrer Bewohner, Bilder, die unwillkürlich an Evans’ Bemerkung "I do like to suggest people by absence" erinnern. Aus Evans Vorliebe für Typographie, Werbung und Massenprodukte erwachsen magische-fesselnde Aufnahmen, die als eine Vorschau auf die sich bald entwickelnde Pop Art und ihre Assemblagen gesehen werden können. Das letzte photographische Kapitel, das er überlieferte, sind farbige Polaroids verdichteter Teilansichten, seien es Fahrbahnmarkierungen oder Hausbeschilderungen, konkret wie abstrakt und revolutionär zugleich. Sie sind richtungsweisend für jene Bilder, wie sie sich etwa im Werk von William Christenberry, William Eggleston oder Stephen Shore weiterentwickeln sollten. Nicht allein für sie wirkten Walker Evans Photographien wie ein Befreiungsschlag. Bis in die Gegenwart erfährt die künstlerische Photographie von seinem Blick auf die Zivilisation und ihren Spuren allseitig Anregung und findet fortwährend neue plausible Transfers.

Mit dieser Ausstellung nimmt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, die Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum und das Huis Marseille, Amsterdam, die Gelegenheit wahr, zu einer bislang nicht da gewesenen europäischen Tournee einer solch umfassenden, auf 200 Originalabzügen einer Privatsammlung basierenden Walker-Evans-Retrospektive. Unser besonderer Dank gilt dem Sammlerpaar Clark und Joan Worswick, dem Kurator James Crump und weiteren privaten Sammlern für ihre kostbaren Leihgaben.

Zur Ausstellung erschien im Hatje Cantz Verlag der neu aufgelegte Katalog Walker Evans: Decade by Decade, Hrsg. Cinciannti Art Museum, mit Texten in deutscher Übersetzung
(Preis: Euro 49,80)

Raum 3: ANALOGIEN - BLICK IN DIE SAMMLUNG

In den Kabinetträumen zeigt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur in Anbindung an Walker Evans eine Auswahl aus den eigenen Beständen, mit Photographien von Eugène Atget, Bernd und Hilla Becher, Joachim Brohm, William Christenberry, Walker Evans, Lee Friedlander, Candida Höfer, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Tata Ronkholz, August Sander, Wilhelm Schürmann und Stephen Shore.

SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Im Mediapark 7
50670 Köln
sk-kultur.de

PM





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