Jon Rafman (*1981, Quebec, CA) beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitaler Medien und neuer Technologien auf unser Bewusstsein, unsere sozialen Beziehungen und den Blick auf uns selbst. Virtuelle Welten, Popkultur-Ephemera und Werbemedien wecken bislang unentdeckte Begierden und prägen unsere gesamte Identität. In den äußerst eindringlichen und oftmals beunruhigenden Videos und Installationen liegen Humor und Melancholie nah beieinander, wenn Rafman eine ganz neuartige Form von Einsamkeit und Entfremdung als überindividuellen zeitgenössischen Gemütszustand konstatiert.
Neben Skulpturen präsentiert der Kunstverein in dieser ersten institutionellen Einzelausstellung Jon Rafmans in Deutschland vor allem seine Videoarbeiten, die in eigens für sie angefertigten installativen Situationen gezeigt werden, sowie sein neuestes Video „Sticky Drama“, eine Kooperation mit Daniel Lopatin. Inspiriert von der Ästhetik sogenannter Live-Action-Rollenspiele, reflektiert das Video die lebendige und häufig verstörende Welt kindlicher Spiele und Vorstellungswelten und vertieft zugleich Rafmans Auseinandersetzung mit Erinnerung und dem Horror vor Datenverlust.
Die ausgestellten Werke wurden von der Zabludowicz Collection, London, produziert, wo sie vom 8. Oktober-20. Dezember 2015 gezeigt wurden.
Westfälischer Kunstverein,
Rothenburg 30,
48143 Münster
westfaelischer-kunstverein.de
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