In Stein gemeisselte Handzeichen, zwischen Gebisse geklemmte Bibeln, verwischte Kreidespuren auf Wandtafeln, in Vogelhäuser transformierte Schulbänke. Das vielgestaltige Werk von Kemang Wa Lehulere (*1984, SA) schafft eindringliche, suggestive Bilder, die in der Vergangenheit seines Heimatlandes Südafrika gründen.
Zwischen autobiografischer Spurensuche und historischen Ereignissen verortet, formuliert der Künstler mit seiner Ausstellung einen Ort der Reflexion über Ideologien im Bildungssystem, Instrumentalisierungen von Religion oder das Auslöschen kollektiver Erinnerung. Seine visuellen Erzählungen unterwirft er einem fortwährenden Prozess des Überschreibens und der Rekonstruktion.
Über die Auseinandersetzung mit der südafrikanischen Geschichte hinaus, entwickeln seine Zeichnungen, Performances, Installationen und Videos auch eine Wirkung, die sich bis in die Fragen unserer Zeit erstreckt. Der Sog seiner assoziativen Bildsprache erweckt ein Bewusstsein für eine Gegenwart, die von ihrer Geschichte eingeholt wird, und welche die Offenlegung von Differenzen und Vorurteilen einfordert.
Einem Drehbuch ähnlich, das auf seine Umsetzung wartet, öffnet sich ein narrativer Raum, in dem stummgeschaltete Stimmen wieder zu Wort kommen und unerfüllte Lebensentwürfe Wirklichkeit werden.
Kunsthaus Centre d'art Pasquart,
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac,
Biel/Bienne
Presse
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