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Anas Kahal erhält den Kalinowski-Preis 2025

Mai 25 | Kunstakademie Karlsruhe
Eingabedatum: 04.05.2025

Anas Kahal erhält den Kalinowski-Preis 2025

Anas Kahal, Foto: Miriam Wieserbilder


Anas Kahal erhält den Kalinowski-Preis 2025. Der Absolvent der Kunstakademie Karlsruhe wurde unter 70 Bewerber*innen, ausgewählt. Die Auszeichnung, die vom Kunstfonds in Bonn ausgeschrieben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert und wird nunmehr zum neunten Mal von der Nachlass-Stiftung Prof. Horst Egon Kalinowski vergeben. Die Ausschreibung richtet sich ausschließlich an Absolvent*innen der Karlsruher Kunsthochschule. Der Künstler Anas Kahal wurde von einer Fachjury, der die Künstler*innen Kerstin Honeit, Rupert Pfab und Prof. Marcel van Eeden, Rektor der Kunstakademie Karlsruhe, angehörten, bestimmt.

Anas Kahal greift in seinem Werk aktuelle Themen wie Flucht, Vertreibung und Krieg auf. Der in Syrien geborene Videokünstler nutzt hierfür vorwiegend „Found Footage“, also Fotografien und Bewegtbild aus dem Internet und den Sozialen Medien. Das Ergebnis sind häufig komplexe Videoinstallation mit sich überlagernden Bildwelten, die der Künstler um physische Objekte im Raum ergänzt.
Für seine Arbeit „Masked Faces“ (2024) verwendete Kahal YouTube-Videos syrischer Gruppierungen aus 2011, in denen maskierte Kämpfer erstmalig ihre radikalen Überzeugungen publik machten, als Quellmaterial: Auf sechs Bildschirmen zeigt die Arbeit Ausschnitte ohne Ton und rückt dabei die Aufmerksamkeit auf die Körpersprache der Männer und auf das Spannungsverhältnis zwischen den Individuen und deren Zugehörigkeit zu einer radikalen Gruppe.

In seiner aktuellen Serie „Between War and Sea“ begreift der Künstler das Meer als Raum überflutet von Tod und Verlust, Heimat und Heimweh, Identität und Integration. Aus vorgefundenem Videomaterial von Menschen auf der Flucht oder von Schlauchbooten löst er einzelne Sequenzen heraus und verfremdet diese, so dass sie keinem konkreten Kontext zugeordnet werden können und zu neuen collagierten Bildwelten einer vermeintlichen medialen Realität werden.

Anas Kahal ( geb.1985 in Damaskus) lebt und arbeitet in Freiburg. Er machte seinen Bachelor of Fine Arts in Damaskus und wechselte dann an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Dort studierte er bei Helmut Dorner sowie Kalin Lindena und nahm von 2026/17 am Meisterschüler*innenprogramm teil. 2024 erhielt er den Preis Open Art Freiburg und eine Residenz des Landes Mecklenburg-Vorpommer in Ahrenshoop 2023 wurde er mit dem Kunstpreis der TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet. Mit seiner Arbeit war er in Ausstellungen und im öffentlichen Raum vertreten, wie zuletzt mit der Videoinstallation „Dreisam“ im Pförtnerhaus Freiburg oder in der Galerie HELMUT in Leipzig (beides 2024). Der Kunstbeirat der Städtischen Galerie Kirchheim unter Teck hat Kahal eingeladen, ein Projekt für die historische Innenstadt zu entwickeln: Vom 16. bis 20. September 2025 werden jeden Abend Kahals Filme auf Mauern und Fassaden städtischer Orte zu sehen sein.

Horst Egon Kalinowski, Düsseldorfer Bildhauer und Grafiker, gründete 2011 eine Nachlass-Stiftung, die seit seinem Tod 2013 sein Lebenswerk bewahrt und öffentlich zugänglich hält. Dem testamentarischen Wunsch Kalinowskis folgend, lobt die Stiftung Kunstfonds für Absolvent*innen der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe, an der Kalinowski von 1972 bis 1989 lehrte, jährlich den aus Erträgen der Nachlass- Stiftung finanzierten Kalinowski-Preis aus.

Anas Kahal hält im Rahmen der Sommerausstellung der Kunstakademie vom 10. bis 13. Juli 2025 einen Werkvortrag. Zur Eröffnung am Mittwoch, 10. Juli, um 19 Uhr im Lichthof wird der Künstler von Dr. Karin Lingl, Geschäftsführerin des Kunstfonds, und Rektor Prof. Marcel van Eeden ausgezeichnet.


Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
Reinhold-Frank-Straße 67
76133 Karlsruhe, Germany
www.anaskahal.com www.kunstakademie-karlsruhe.de

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