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Boris Lurie

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Jana Gunstheimer. Image in Meditation

Virtuoses Spiel mit realen und erfundenen Räumen

8. 11. 2015 - 28. 02. 2016 | Museum Morsbroich, Leverkusen

Jana Gunstheimer versetzt uns in ein Gebäude, das im Katalogbuch und in der Ausstellung je unterschiedliche Aggregatzustände annimmt. Anhand von Texten und Grundrissen entsteht in der Publikation der Eindruck, der nach außen verschlossene Bau wäre eine Art „Arche Noah für Dinge“, ein Archiv oder Museum. Es könnte sich um das Haus eines leidenschaftlichen Sammlers handeln, der das Gebäude aufgeben und die Kunstwerke zurücklassen musste. In der Ausstellung scheint die reale Museumsarchitektur überlagert zu werden von diesem imaginären Bau, dessen rot markiertes Raumgefüge sich dreidimensional in die vertrauten Ausstellungsräume der Grafiketage von Museum Morsbroich hineinschiebt. Von außen sind dem Schloss diese inneren Umwälzungen nicht anzusehen.

Jana Gunstheimer (1974 geboren in Zwickau, lebt und arbeitet in Jena) treibt ein virtuoses Spiel mit realen und erfundenen Räumen. In Zeichnungsserien und zeichnerischen Installationen verschränkt sie die „Möglichkeitsräume“ einzelner Bilder miteinander und verdichtet sie zu trügerischen Parallelwelten. Die Ausstellung präsentiert Werke der letzten fünf Jahre, als ob sie in dieses Gebäude eingezogen wären. Der Gang durch den in die Grafiketage eingezogenen Bau gewährt dem Besucher zugleich auch Innenansichten der Künstlerin bei der Arbeit. Das Gebäude ist somit als indirektes Porträt der Künstlerin zu lesen.

Ein zentraler Bereich des Gebäudes schafft dem Nachdenken der Bilder über sich selbst Raum: Image in Meditation. Da gibt es Bilder, die nach dem Sinn des Lebens suchen, schlaflose Bilder, schwergewichtige und solche, die unter schwindender Motivation angefertigt wurden.

Die Türen eines Schranks würden in einen dahinter verborgenen Raum führen, doch dieser ist randvoll mit unverwirklichten Entwürfen und daher nicht mehr begehbar. In einigen Räumen ist Platz für die Arbeit an noch nicht entwickelten Bildern; ein Darkroom gleicht einem Labor zur Erschaffung neuer Welten. Gerne hätte man nachgesehen, ob nicht doch etwas Brauchbares in der künstlerischer Produktion einer ganzen Woche war, die Jana Gunstheimer – schärfste Kritikerin ihrer selbst – kurzerhand verworfen und als Müll aufgespießt hat.

Wie die leeren Sockel im Präsentationsraum jenes Gebäudes als Platzhalter dienen, so geraten in den Bildern der Ausstellung immer wieder das Unsichtbare, die Fehlstelle oder der Zwischenraum zu Projektionsflächen: Sie öffnen sich für vielfältige Illusionen und Revisionen der Wirklichkeit, die Jana Gunstheimer uns nahelegt.

Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen
museum-morsbroich.de

Presse





Kataloge/Medien zum Thema: Jana Gunstheimer



Jana Gunstheimer:


- art berlin 2017

- art cologne 2015

- Sammlung zeitgenoessische Kunst der BRD


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