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Boris Lurie

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Anne Arndt. Die DDR hat’s nie gegeben

1. 10. 2021 - 24. 04. 2022 | Museum Morsbroich Projekträume, Leverkusen

Das Land, in dem ich geboren wurde, existiert nicht mehr und dennoch ist meine Identität eng mit ihm verbunden. (Anne Arndt)

Was bedeutet der Verlust von Heimat? Welche Folgen hat der Untergang eines Staates für die Gesellschaft, welche für die eigene Identität? Verändert sich Erinnerung im Laufe der Zeit und welchen Einfluss hat dies auf unser gegenwärtiges Handeln?

Anne Arndt, geboren in Schwerin, gehört zur Dritten und somit letzten Generation Ost. Die Preisträgerin des diesjährigen KHM-Förderpreises für Künstlerinnen setzt sich in ihrer Installation Die DDR hat’s nie gegeben kritisch mit dem Erbe der DDR auseinander. Am Beispiel einer ehemaligen Bunkeranlage an der Ostsee, die zu DDR-Zeiten als militärische Überwachungsanlage für Staatsflüchtige genutzt wurde und heute Teil eines beliebten Touristenortes ist, hinterfragt Anne Arndt unseren öffentlichen Lebensraum als Spiegel gesellschaftlicher Macht- und Erinnerungsstrukturen. Die durch Stranderosion allmählich in der Ostsee versinkende Bunkeranlage dient dabei als Metapher für den Umgang mit der Geschichte und dem Erbe der DDR.

Die DDR hat’s nie gegeben – der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein bekanntes Graffiti, das sich an den Fundamentresten des nach der Wende abgerissenen Palast der Republik in Berlin befand. Einst Sitz der Volkskammer und Wahrzeichen der DDR, stellt der Ort bis heute durch den jüngst vollzogenen Wiederaufbau des ehemaligen Berliner Stadtschlosses sowie den Einzug des Humboldt Forums ein topografisches Sinnbild zweier konträrer Staatsformen dar.

Anhand von Zeitzeugeninterviews, dokumentarischem Material aus privaten Archiven, Stasiakten über Fluchtversuche sowie Video- und Fotomaterial des heutigen ruinösen Zustandes vor Ort zeichnet Anne Arndt in ihrer Arbeit ein vielschichtiges Psychogramm der Landschaft und ihrer Gesellschaft, das sich zwischen verklärender Erinnerung, bewusster Verdrängung und kritischer Distanzierung bewegt. Unweigerlich stellen sich Bezüge zur Gegenwart her – History repeats itself, Geschichte wiederholt sich. Sind wir heute, sechzig Jahre nach dem Mauerbau, wirklich eine vereinte Gesellschaft? Ist die Grenze zwischen Ost und West tatsächlich überwunden oder hat nur eine Verlagerung von einer topographischen in eine mentale Ebene stattgefunden? Wie gehen wir aktuell mit Themen wie Grenzen, Flucht, Heimats- und Identitätsverlust um?

Der mit 1.000 Euro dotierte KHM-Förderpreis für Künstlerinnen wird seit 2020 in Kooperation der Gleichstellung der KHM (Kunsthochschule für Medien Köln) mit dem Museum Morsbroich vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, junge künstlerische Talente zu entdecken, sie zu unterstützen, zu vernetzen und einem breiten Publikum vorzustellen. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Ausstellung im Museum Morsbroich. ...

Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Straße 80
D - 51377 Leverkusen
www.museum-morsbroich.de


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