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Dresdner Köpfe. Dix, Hegenbarth, Hopfe, H.T. Richter, Uhlig

Eine Ausstellung im Josef-Hegenbarth-Archiv des Kupferstich-Kabinett

14. 05. 2023 - 14. 04. 2024 | Kupferstich-Kabinett, Dresden

Die neue Jahresausstellung „Dresdner Köpfe“ im Josef-Hegenbarth-Archiv versammelt rund 30 Bildnisse und anonyme Porträts von Josef Hegenbarth (1884–1962) sowie vier weiteren namhaften Künstler*innen aus Dresden: Otto Dix (1891–1969), Elke Hopfe (*1945), Hans Theo Richter (1902–1969) und Max Uhlig (*1937). Der Titel bezieht sich sowohl auf die dargestellten Personen, die mehrheitlich mit Dresden verbunden sind, als auch auf die Künstlerin und ihre Kollegen selbst, die alle an der Hochschule für Bildende Künste Dresden unterrichtet haben. Sämtliche Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten stammen aus dem Bestand des Kupferstich-Kabinetts oder der angegliederten Stiftung Dr. Kurt und Annelore Schulze. Die Bedeutung der Künstler*innen reicht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Alle genießen hohe künstlerische Wertschätzung und sind für ihre charakteristischen Menschenbilder bekannt.

Für Josef Hegenbarth und Otto Dix war die genaue Beobachtung der Wirklichkeit Voraussetzung zum Zeichnen. Während Dix den Menschen oft schonungslos aus seiner jeweiligen Lebenssituation heraus erfasste, suchte Hegenbarth unter seinen Zeitgenossen nach Charakterköpfen, deren Wesen und Stimmungslage er mit Empathie pointiert offenlegte. Die Bildnisse Hans Theo Richters stehen unter dem Eindruck der Katastrophen des 20. Jahrhunderts und sind geprägt von menschlicher Wärme und einem tiefempfundenen Humanismus. Max Uhlig und Elke Hopfe schließlich schöpfen aus dem großen Arsenal von künstlerischen Stilen, Medien und Konzepten des 20. Jahrhunderts und reagieren in ihren Bildnissen nicht zuletzt auf die vielfältigen Vorstellungen von menschlicher Individualität seit der Moderne und ihren entsprechenden Bedürfnissen nach Repräsentation. Uhligs Zweifel an der Darstellbarkeit eines komplexen Individuums schlagen sich in Kopfbildern nieder, die stilistisch seinen Landschaften nahestehen. Elke Hopfe deformiert die äußere Gestalt ihrer Modelle durch Fragmentierung und Abstraktion fast bis zur Unkenntlichkeit. Indem sie tilgt und neu zusammensetzt, spürt sie allen Facetten des Menschseins nach und macht die existenziellen Fragen im gesamten Bildraum sichtbar. Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, mit Elke Hopfes großformatigen Grafitzeichnungen drei bedeutende Neuerwerbungen des Kupferstich-Kabinetts erstmals vorzustellen, von denen das Blatt „Macketanz I“ eine großzügige Schenkung der Künstlerin ist.

Die Auswahl an „Dresdner Köpfen“ führt sowohl die Vielfalt der Positionen als auch die Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie über einen Zeitraum von annähernd 100 Jahren vor Augen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstler*innen ausgebildet haben.

Die Ausstellung wird begleitet von einem vielfältigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben Führungen und Ferienangeboten findet am 24. September 2023 ein Gespräch des Kurators Björn Egging mit der Künstlerin Elke Hopfe statt. Zur Museumsnacht am 8. Juli 2023 wird das Haus geöffnet sein. Besucher*innen erwarten an diesem Sommerabend Kurzführungen durch die Ausstellung sowie durch die einstigen Atelier- und Wohnräume Josef und Johanna Hegenbarths. Ein Porträtworkshop mit dem Künstler Thomas Baumhekel, der für Kinder ab 7 Jahren ebenso geeignet ist wie für Jugendliche und Erwachsene, rundet das Programm ab.

Ab September 2023 kommt es im Eingangsbereich des Erdgeschosses des Josef-Hegenbarth-Hauses zu Beeinträchtigungen aufgrund von Bauarbeiten. Dort entstehen großzügige, helle Räume, die eine flexible und multifunktionale Nutzung ermöglichen: sowohl für die individuelle Arbeit im Archiv als auch für Bildungs- und Vermittlungsformate sowie weitere Veranstaltungen. Zielgruppe sind interessierte Besucher*innen, Wissenschaftler*innen, Schulklassen und Kunstschaffende. Der Museumsbesuch bleibt während der Bauarbeiten uneingeschränkt möglich.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
www.skd.museum

Presse





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