Cora Pongracz. 8 erweiterte portraits
21.09. - 26.10.2025 | Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern, Schwerin
Eingabedatum: 24.09.2025

Dialogausstellung mit Seiichi Furuya
21.09.2025 – 26.10.2025
Mit „8 erweiterte portraits“ präsentiert der Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin aktuell eine Ausstellung, die das Werk der österreichischen Fotografin Cora Pongracz (1943–2003) in den Mittelpunkt stellt.
Durch das Medium der Fotografie eröffnen Pongracz’ Arbeiten einen Dialog über Identität und diversitätssensible Repräsentationspolitiken.
Um die Bedeutung und das Potenzial von Pongracz’ künstlerischem Schaffen im Kontext heutiger gesellschaftlicher Diskurse zu reflektieren, ist eine Reihe von zeitgenössischen Künstler:innen eingeladen, im Verlauf der Ausstellung durch eigene fotografische Arbeiten, Texte, Performances und andere Formen kritischer Intervention auf Pongracz’ Werk zu reagieren und dieses in Bezug zu setzen.
Die erste Dialogpräsentation erweitert die Fotografien von Cora Pongracz um zwei serielle Arbeitszyklen von Seiichi Furuya, die an Pongracz‘ erweitertes Verständnis von Porträtfotografie anknüpfen.
Seit den späten 1980er-Jahren arbeitet der in Graz lebende japanische Fotograf an einem visuellen Projekt des Erinnerns, gegen das Vergessen.
In zahlreichen Ausstellungen und Künstlerbüchern verbindet er dabei Porträts seiner Familie mit Aufnahmen von Wohnorten und Reisen; darunter insbesondere auch Fotografien aus der gemeinsamen Zeit im geteilten Berlin.
Die Serie „Portrait“ zeigt Furuyas Ehefrau Christine Furuya-Gössler, bei der Anfang der 1980er-Jahre Schizophrenie diagnostiziert wurde.
Die Erkrankung führte zu wiederholten Klinikaufenthalten und endete 1985 in ihrem Suizid. Die Fotografien sind dabei nicht nur Zeugnisse eines persönlichen Schicksals, sondern reflektieren zugleich gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Kontexte der Lebensrealität in der DDR.
Auch die Aufnahmen aus unter anderem Ostberlin, wo Furuya von 1985 bis 1987 lebte, dokumentieren das Spannungsverhältnis zwischen privatem und öffentlichem Raum, zwischen individueller Perspektive und dokumentarischer Beobachtung.
In der digitalen Projektion „Berlin-Ost/West-Berlin 1985–87“ zeigt Furuya über 600 dieser Fotografien in zufälliger Abfolge, die durch seine Erzählung ein fragmentarisches, aber vielschichtiges Bild der gesamten Stadt entstehen lassen.
21.09.2025 – 26.10.2025
Mit „8 erweiterte portraits“ präsentiert der Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin aktuell eine Ausstellung, die das Werk der österreichischen Fotografin Cora Pongracz (1943–2003) in den Mittelpunkt stellt.
Durch das Medium der Fotografie eröffnen Pongracz’ Arbeiten einen Dialog über Identität und diversitätssensible Repräsentationspolitiken.
Um die Bedeutung und das Potenzial von Pongracz’ künstlerischem Schaffen im Kontext heutiger gesellschaftlicher Diskurse zu reflektieren, ist eine Reihe von zeitgenössischen Künstler:innen eingeladen, im Verlauf der Ausstellung durch eigene fotografische Arbeiten, Texte, Performances und andere Formen kritischer Intervention auf Pongracz’ Werk zu reagieren und dieses in Bezug zu setzen.
Die erste Dialogpräsentation erweitert die Fotografien von Cora Pongracz um zwei serielle Arbeitszyklen von Seiichi Furuya, die an Pongracz‘ erweitertes Verständnis von Porträtfotografie anknüpfen.
Seit den späten 1980er-Jahren arbeitet der in Graz lebende japanische Fotograf an einem visuellen Projekt des Erinnerns, gegen das Vergessen.
In zahlreichen Ausstellungen und Künstlerbüchern verbindet er dabei Porträts seiner Familie mit Aufnahmen von Wohnorten und Reisen; darunter insbesondere auch Fotografien aus der gemeinsamen Zeit im geteilten Berlin.
Die Serie „Portrait“ zeigt Furuyas Ehefrau Christine Furuya-Gössler, bei der Anfang der 1980er-Jahre Schizophrenie diagnostiziert wurde.
Die Erkrankung führte zu wiederholten Klinikaufenthalten und endete 1985 in ihrem Suizid. Die Fotografien sind dabei nicht nur Zeugnisse eines persönlichen Schicksals, sondern reflektieren zugleich gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Kontexte der Lebensrealität in der DDR.
Auch die Aufnahmen aus unter anderem Ostberlin, wo Furuya von 1985 bis 1987 lebte, dokumentieren das Spannungsverhältnis zwischen privatem und öffentlichem Raum, zwischen individueller Perspektive und dokumentarischer Beobachtung.
In der digitalen Projektion „Berlin-Ost/West-Berlin 1985–87“ zeigt Furuya über 600 dieser Fotografien in zufälliger Abfolge, die durch seine Erzählung ein fragmentarisches, aber vielschichtiges Bild der gesamten Stadt entstehen lassen.
30.08.2025 - 11.01.2026
Kunstverein für Mecklenburg und Vorpommern
Spieltordamm 5, 19055 Schwerin
Quelle: Presse
Kontext
Einordnung:Cora Pongracz' Werk, im Kontext des späten 20. Jahrhunderts, erweitert die traditionelle Porträtfotografie, indem sie Fragen von Identität und Repräsentation verhandelt – ein Thema, das in der Postmoderne zunehmend an Bedeutung gewann. Seiichi Furuyas dialogische Antwort, verwurzelt in den 1980er Jahren, führt diese Auseinandersetzung fort. Ähnlich wie Nan Goldin oder Larry Clark, deren Arbeiten die Intimität und Verletzlichkeit des Individuums beleuchteten, nutzt Furuya die Fotografie, um persönliche Tragödien, im Besonderen die Krankheit seiner Frau, zu dokumentieren und damit auch soziale und politische Kontexte, wie die DDR-Realität, einzufangen. Seine serielle Arbeitsweise und die Kombination von Porträts mit Ortsaufnahmen erinnern an die diarischen Ansätze der "New Topographics"-Bewegung, welche die vom Menschen geprägte Landschaft erforschte. Furuyas Fokus auf Erinnerung und das "visuelle Projekt des Erinnerns" verweist zudem auf die wachsende Bedeutung des Gedächtnisses in der Kunst nach der Postmoderne und steht im Dialog mit Künstler*innen, die sich mit Trauma und Verlust auseinandersetzen.






