Mariana Castillo Deball. Stringing Beads
21.09.2025 - 25.01.2026 | Kunstverein Dortmund, Dortmund
Eingabedatum: 22.09.2025

Das Werk von Mariana Castillo Deball (*1975, lebt in Berlin und Mexiko-Stadt) bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Archäologie. In ihren Installationen mit Skulptur, Malerei, Zeichnung, Druck, Sound und Fotografie untersucht sie, wie Wissen durch Machtstrukturen geformt und verändert wird.
Im Kunstverein zeigt sie neue Zeichnungen und Keramiken, die die Zerbrechlichkeit und Instabilität menschlicher Existenz reflektieren: Handgefertigte Keramikperlen, eingefädelt in eine mäandernde, modulare Architektur, knüpfen Parallelen zwischen handwerklichen Techniken und erzählerischen Prozessen. Der Linearität dieser Zeiterfahrung stellt die Künstlerin die rotierende Bewegung der Töpferscheibe gegenüber: Geschichte schreitet fort und wiederholt sich. Ihre Installation schafft so einen eigenen Kosmos, der Unterbrechungen und Abrisse bei der Weitergabe von Erzählungen thematisiert sowie – wie beim Turmbau zu Babel – die Kreisläufe von Aufbauen, Zusammenbrechen und Wiederaufbauen.
Das griechische Wort Kosmos (κόσμος) bedeutet sowohl Schmuck als auch (Welt-) Ordnung. Diese Ordnung umfasst nicht nur Dinge, anhand derer sich die Gesetzmäßigkeiten unserer Welt erzählen lassen: Bewegungen, Richtungen, Gewicht, Volumina, Zeit. Der Kosmos als Weltordnung umfasst auch Beziehungsgefüge, deren Stabilität immer wieder in Frage steht.
Im Kunstverein zeigt sie neue Zeichnungen und Keramiken, die die Zerbrechlichkeit und Instabilität menschlicher Existenz reflektieren: Handgefertigte Keramikperlen, eingefädelt in eine mäandernde, modulare Architektur, knüpfen Parallelen zwischen handwerklichen Techniken und erzählerischen Prozessen. Der Linearität dieser Zeiterfahrung stellt die Künstlerin die rotierende Bewegung der Töpferscheibe gegenüber: Geschichte schreitet fort und wiederholt sich. Ihre Installation schafft so einen eigenen Kosmos, der Unterbrechungen und Abrisse bei der Weitergabe von Erzählungen thematisiert sowie – wie beim Turmbau zu Babel – die Kreisläufe von Aufbauen, Zusammenbrechen und Wiederaufbauen.
Das griechische Wort Kosmos (κόσμος) bedeutet sowohl Schmuck als auch (Welt-) Ordnung. Diese Ordnung umfasst nicht nur Dinge, anhand derer sich die Gesetzmäßigkeiten unserer Welt erzählen lassen: Bewegungen, Richtungen, Gewicht, Volumina, Zeit. Der Kosmos als Weltordnung umfasst auch Beziehungsgefüge, deren Stabilität immer wieder in Frage steht.
21.09.2025 - 25.01.2026
Kunstverein Dortmund
Rheinische Straße 1
44137 Dortmund
Presse
Kontext
Einordnung:Castillo Deballs Werk lässt sich im Kontext zeitgenössischer Kunst verorten, die sich mit epistemologischen Fragen auseinandersetzt. Ähnlich Künstler*innen wie Walid Raad oder Tacita Dean hinterfragt sie die Konstruktion von Wissen und Narrativen. Dabei verbindet sie, wie etwa im postkolonialen Diskurs üblich, archäologische und anthropologische Methoden mit künstlerischer Praxis. Ihre Materialwahl – Keramik, Zeichnung – verweist auf Handwerk und Oral History, im Gegensatz zu vermeintlich objektiven wissenschaftlichen Verfahren. Die modulare Struktur der Installationen spiegelt die Fragmentierung von Geschichte und die zyklische Natur kultureller Prozesse wider, ähnlich der Idee des rhizomatischen Denkens bei Deleuze/Guattari. Durch die Gegenüberstellung von Linearität und Rotation dekonstruiert sie die Vorstellung eines eindeutigen historischen Fortschritts und betont die Brüchigkeit von Überlieferungen. Ihre „Kosmen“ sind fragile Erzählräume, die den steten Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion kultureller Bedeutungssysteme veranschaulichen.








