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Tom Früchtl & Susanne Neuner

15.11.2025 - 08.01.2026 | Marburger Kunstverein, Marburg

Eingabedatum: 12.11.2025

Tom Früchtl & Susanne Neuner
Bildtitel: Thomas Früchtl Drecksbilder#10 2023, 190 x 300 cm Öl auf Nessel 2022 Nov
Mit den parallel gezeigten Ausstellungen von Susanne Neuner und Tom Früchtl treffen in den Räumen des Marburger Kunstvereines zwei eigenständige künstlerische Ansätze aufeinander und treten in einen stillen, spannungsvollen Dialog.

In ihren Wand- und Rauminstallationen entwickelt Susanne Neuner ein offenes System aus Zeichnung, Malerei, Wort und Objekt. Ausgangspunkt ist oft ein Gedanke, ein Entdecken, eine Spur, die sich im Arbeitsprozess zu einem komplexen Geflecht verdichtet. Wie ein Buch, das fortgeschrieben wird, ohne dass die Seiten gezählt werden, verwandeln sich ihre Arbeiten beständig – im Atelier ebenso wie im Ausstellungsraum. Der Prozess bleibt unabgeschlossen, das Sehen wird täglich neu.
Tom Früchtl richtet seinen Blick auf das Verhältnis von Abbildung und Wirklichkeit in der Malerei. Sein Interesse gilt der Beziehung von Farbe und Malgrund, der er durch die Erweiterung des klassischen Bildträgers nachspürt. Der Untergrund wird dabei selbst zum Motiv, zum Anlass und zur Grundierung zugleich. So entstehen Objekte, die zwischen Bild und Skulptur oszillieren – immer aber Malerei bleiben. Früchtl beschreibt sein Vorgehen augenzwinkernd als „konkreten Hyperrealismus“ oder „abstrakten Illusionismus“ – Begriffe, die das Spiel zwischen Materialität und Wahrnehmung andeuten.

15.11.2025 - 08.01.2026

Marburger Kunstverein

Gerhard-Jahn-Platz 5, 35037 Marburg

https://www.marburger-kunstverein.de

Quelle: Presse

Kontext

Einordnung:
Die beiden künstlerischen Positionen reflektieren zentrale Diskurse der Kunst nach 1960. Susanne Neuners prozessorientierte, medienübergreifende Installationen knüpfen an die Konzept- und Prozesskunst an, die das Werk als unabgeschlossenes, offenes System begreift und den Entstehungsprozess über das fertige Objekt stellt. Tom Früchtls Ansatz steht hingegen in der Tradition der analytischen, selbstreferenziellen Malerei, die ihre eigenen materiellen Grundlagen – Farbe, Grund, Bildträger – thematisiert. Seine paradoxen Begriffe wie „konkreter Hyperrealismus“ verorten seine zwischen Bild und Skulptur oszillierenden Arbeiten präzise im post-modernen Spannungsfeld von materieller Realität, Abbildung und Wahrnehmung. Beide Ansätze eint das Hinterfragen klassischer Gattungsgrenzen und die Untersuchung der Bedingungen künstlerischer Produktion.
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