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Boris Lurie

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"Fußball und Globalisierung" - Phoenix Halle Dortmund (5.5.-16.7.06)



"Fanshop der Globalisierung: Fußball, Raum und Ökonomie" und "Glanz und Globalisierung: Fußball, Medien und Kunst" lauten die Titel der beiden Ausstellungen. Hier können sich die Besucher auf anspruchsvolle und zugleich unterhaltsame Weise mit dem Phänomen Fußball im Zeitalter der weltweiten wirtschaftlichen Veränderungen auseinander setzen. Dabei werden fünf Themen behandelt: Migration, Wertschöpfung, Verflechtung, Kulturelle Identität und Soziale Trennung.

Modedesigner entwerfen Fußballtrikots

Im "Fanshop der Globalisierung" setzen von jungen Modedesignern entworfene Fußballtrikots diese fünf Themen spannend in Szene. Das Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung und von raumtaktik vermittelt Eindrücke der ökonomischen Mechanismen, politischen Hintergründe und kulturellen Kontexte des Fußballs. Ausstellungsort ist ein ausgebauter Seecontainer, der vom 5. bis 10. Mai vor der PHOENIX Halle in Dortmund-Hörde steht. Ab dem 11. Mai wird er in neun weitere WM-Städte reisen. Allerdings wird der "Fanshop der Globalisierung" auch noch nach seiner Abreise aus Dortmund in der PHOENIX Halle präsent bleiben. Ein Teil seiner Inhalte werden in Form von großformatigen Fotos in der Ausstellung "Glanz und Globalisierung" zu sehen sein.

"Ein gebrauchter Übersee-Container als Aufbewahrungsort für kritische Kunst, das hat mir sehr gut gefallen als Counterpart zum gestylten Fußball-Globus der Fifa", erklärt Dr. Inke Arns, künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVereins (HMKV) in Dortmund.

Medienkünstler beleuchten globale Verwertung

"Glanz und Globalisierung" stellt parallel vierzehn internationale Medienkünstler aus, die Videos, Installationen, Fotos und großformatige Wandbilder präsentieren. “Die Fußball-WM ist für mich ein willkommener Anlass endlich eine wirklich anspruchsvolle Ausstellung über Fußball zu machen", sagt Inke Arns. "In der Ausstellung `Glanz und Globalisierung´ werden Phänomene der globalen Verwertung beleuchtet, die auch Teil des Fußballs geworden sind."

Bei "Glanz und Globalisierung" geht es um Fußball nicht nur als Spiel, sondern Fußball auch als Geschäft. “Gerade im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft, die ja konsequent und global vermarktet wird, sind die gezeigten Arbeiten sicher auch für viele Fußballfans hoch interessant", sagt Inke Arns. "Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs und anderer Profisportarten ist ja durchaus geeignet, den Fans die Freude am Sport und am Spiel zu nehmen."
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Groteske Maschinerie der Fifa

Die Arbeit “Pipa Pamily" von Adam Page und Eva Hertsch bezieht sich explizit auf die Fifa und ihre Rolle bei der Fußball-WM. Die Arbeit basiert auf einer Reise der Dresdener Künstler zu den Austragungsorten der Fußball-WM 2002 in Japan und Korea. Die Künstler gaben sich dort als offizielle Fifa-Partner aus und führten vor Ort teils obskure Gespräche mit lokalen Vertretern der WM-Städte. Dabei wird die oft groteske Maschinerie der Fifa vorgeführt. "Pipa Pamily" wird in Dortmund weltweit zum ersten Mal gezeigt. "Die Arbeit demonstriert eindrucksvoll, wie Glanz hergestellt werden soll, aber Globalisierung stattfindet", sagt Inke Arns.

Ingeborg Lüscher lässt in ihrem Video "Fusion" die Fußballmannschaften Grasshoppers Zürich und FC St. Gallen in maßgeschneiderten Designeranzügen inklusive weißem Hemd und passender Krawatte gegeneinander antreten. Abhängig von Spielstand werden strategische Allianzen gebildet und neue Spielzüge vereinbart. Die Anzüge, die den Fußballspielern das Aussehen von Wirtschaftsmanagern verleihen, verschmutzen und zerreißen während des Spiels zunehmend.

Ömer Ali Kazma zeigt die raumgreifende Videoinstallation "What Remains" über die Mannschaft von Galatasaray Istanbul und ihren Trainer. Die London Psychogeographical Association schließlich ruft das von dem afrikanischen Fußballspieler Luther Blissett in den 1980er Jahren eingeführte dreiseitige (!) Fußballspiel in Erinnerung und erklärt dessen Spielregeln. Ulf Aminde, Teilnehmer der derzeit laufenden 4. berlin biennale, und Martin Brand, ein junger in Bochum ansässiger Videokünstler, präsentieren weitere Arbeiten, die Fußball als kulturelles Phänomen verhandeln.

"Gilda" - das goldene Skelett

Die US-amerikanischen Künstleraktivisten "Yes Men" treten seit Jahren als ’offizielle' Vertreter der World Trade Organisation (WTO) und des Chemieunternehmens Dow Chemical auf. In dieser Funktion kündigten sie zuletzt auf dem Fernsehsender BBC die umgehende Entschädigung aller Opfer des verheerenden Chemie-Unfalls von Bhopal an. Dow Chemical dementierte zwar umgehend, jedoch sank der Wert der Aktien bedenklich. Auf einer "Global Risk Management" Konferenz in London präsentierten die “Yes Men" vor zwei Jahren begeisterten Managern den "Acceptable Risk Calculator". Dabei enthüllten sie "Gilda", das goldene Skelett - jetzt exklusiv zu sehen in der PHOENIX Halle Dortmund.

Verflechtungen globaler Unternehmen

Die Verflechtungen globaler (Medien-)Unternehmen stellt die Gruppe Bureau d'Etudes in dem monumentalen kartografischen Wandbild "Governing by Networks" dar. Die französische Künstlergruppe zeigt, was die ökonomische Welt im Innersten zusammenhält.

In einer Art vorauseilendem Gehorsam benannte die Gruppe 0100101110101101.org den historischen Wiener Karlsplatz im Jahr 2003 in "Nikeplatz" um - was den Sportschuhproduzenten jedoch gar nicht freute. Die spektakuläre Aktion ist auf Video dokumentiert.

Die Künstlerpaare Ursula Biemann/Angela Sanders und Etta Gerdes/Jens Sundheim untersuchen in ihren Video- bzw. Fotoarbeiten neue Formen der transnationalen Arbeits-Migration, die maßgeblich durch die Globalisierung hervorgerufen werden. Mieke Gerritzen zeigt die "schöne Welt" der Globalisierung als endlose Reihe bunter Verkaufsslogans. (Presse / HMKV)


Öffnungszeiten: Mi 11-17 Uhr, Do-So 11-20 Uhr

Ausstellungsort:
PHOENIX Halle Dortmund
Hochofenstraße / Ecke Rombergstraße
Dortmund-Hörde (keine Postadresse!)

hmkv.de





ch





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