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Sara Masüger. Gedächtnislandschaften

23.08. - 02.11.2025 | LOK by Kunstmuseum St.Gallen
Eingabedatum: 22.08.2025

Sara Masüger. Gedächtnislandschaften

Sara Masüger, Notation, 2025bilder


Vom 23. August bis 2. November 2025 zeigt das Kunstmuseum St.Gallen die Einzelausstellung der 1978 in Baar geborenen und in Zürich lebenden Plastikerin Sara Masüger. Eigens für den Standort in der Lokremise erarbeitet die Künstlerin eine raumgreifende Installation und produziert neue skulpturale Arbeiten.

Das Werk von Sara Masüger ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und seiner physischen Präsenz im Raum. Ihre Skulpturen und Installationen sind materialintensive, sinnlich erfahrbare Untersuchungen des menschlichen Körpers in Beziehung zum architektonischen Raum. Ihre Arbeiten irritieren Sehgewohnheiten, indem sie die Grenzen zwischen innen und aussen verwischen. Für die Lokremise realisiert die Künstlerin eine raumgreifende Installation – eine surreal anmutende, illusionistische Landschaft, die durch bewusst gesetzte Irritationen die Wahrnehmung und das Empfinden der Besuchenden herausfordert.

Das Material betont Gegensätze und wechselt zwischen glattgestrichenem und porösem Gips, schwarzem Polyesterharz und glänzendem Aluminium. Körperbezogene, abstrahierte Formen entfalten sich in organisch wuchernden Strukturen. Masüger verknüpft Erinnerung mit physischer Erfahrung. Erinnerungen sind nicht nur visuell, sondern im Körper gespeichert; sie verändern und überlagern sich, erzeugen Unschärfen und Widersprüche.

Der Auftakt von Gedächtnislandschaften beginnt mit der ortsspezifischen Installation 37 Grad, einer begehbaren Gipslandschaft, die an ein archaisches Gebirge erinnert.
Die Skulptur thematisiert Körpererinnerung und lädt die Besuchenden ein, sich auf körperlich-sinnliche Weise an der Installation zu orientieren.

Die mehrteilige Arbeit Notation besteht aus schwarzglänzenden Tropfen aus Polyesterharz – eingefroren im Moment des Fallens.
Die Arbeit reflektiert den Gedanken des Notierens von Klang und Zeit, wobei die Tropfen durch die Bewegung von Luft in leichte Schwingung geraten.

Die grossformatige Arbeit Gestrandet besteht aus zwei an Flügel erinnernden Aluminiumskulpturen.
Trotz ihrer Höhe von mehreren Metern wirken sie leicht und schwebend.
Ihre scheinbare Instabilität irritiert die Wahrnehmung – wie Erinnerungsfragmente, die zufällig im Raum Platz gefunden haben.

23.08.2025 - 02.11.2025
LOK by Kunstmuseum St.Gallen
Grünbergstrasse 7, 9000 St.Gallen

https://www.kunstmuseumsg.ch/


Presse

Einordnung:
Sara Masügers Werk lässt sich im Kontext der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und Raum verorten, ähnlich wie bei Künstlern wie Mona Hatoum oder Erwin Wurm. Ihre materialintensive Praxis, die Gips, Polyesterharz und Aluminium kombiniert, steht im Gegensatz zu rein konzeptuellen Ansätzen und betont die sinnliche Erfahrung. Die organisch-abstrahierten Formen erinnern an die biomorphe Abstraktion des frühen 20. Jahrhunderts, jedoch mit einem Fokus auf Erinnerung und deren körperlicher Verankerung, der an die Phänomenologie Merleau-Pontys erinnert. Die ortsspezifischen Installationen erzeugen eine surreale, traumartige Atmosphäre, die die Grenzen zwischen Innen und Außen, Körper und Architektur, Realität und Erinnerung verschwimmen lässt. Masügers „Gedächtnislandschaften“ sind keine statischen Objekte, sondern dynamische Erfahrungsräume, die den Betrachter zur aktiven Teilnahme und körperlichen Orientierung einladen. Die Arbeiten oszillieren zwischen Fragilität und Monumentalität, zwischen dem Flüchtigen der Erinnerung und der Materialität der Skulptur.
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