Das vielschichtige Wechselverhältnis von Schrift und Bild in der Gegenwartskunst steht im Fokus der groß angelegten Ausstellung Art and Alphabet, die sich über zwei Etagen der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle erstreckt. Präsentiert werden Werke verschiedenster Medien von 22 internationalen Künstler_innen aus 15 Ländern, die unterschiedlichste Sprachen und Schriftsysteme mit ihren Bestandteilen erforschen, als visuelle Zeichen verstehen, erweitern und künstlerisch transformieren.
Ob in Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Filmen, Videos, Fotografien, Rauminstallationen oder performativen Arbeiten: Alphabete (armenische, arabische, la-teinische usw.) werden manipuliert und ihre kultur- und identitätsstiftende Kraft hinterfragt; Schrift wird bis zur Unkenntlichkeit übereinandergeschichtet oder in Einzelelemente atomisiert; Handschriftliches verselbständigt sich zu einer lebendigen, kraftvollen Energielinie; Buchstaben werden zu Soundeinheiten intoniert oder in Körpersprache nachgestellt. Dabei entsteht ein spannungsvolles »Kippen« zwischen dem Entziffern und Lesen von Schrift und dem Betrachten und Wahrnehmen eines Bildes.
Die Ausstellung umfasst künstlerische Positionen der letzten zehn Jahre, mit teilweise eigens für die Präsentation geschaffenen Werkgruppen. Einzelne Werke der 1960er und 1970er Jahre spannen, in die Ausstellung eingestreut, einen historischen Bogen.
Beteiligte Künstler_innen:
Mounira Al Solh, Richard Artschwager, John Baldessari, Michael Bauch, Marcel Broodthaers, Natalie Czech, Ayse Erkmen, Friederike Feldmann, Mekhitar Garabedian, Petrit Halilaj, Camille Henrot, Katie Holten, Bethan Huws, Janice Kerbel, Karl Larsson, Rivane Neuenschwander, Paulina Olowska, Martha Rosler, Michael Sailstorfer, Harald Stoffers, Ignacio Uriarte, Philippe Vandenberg
Vermittlungskonzept:
Eigens für die Ausstellung hat die Hamburger Kunsthalle ein neues Vermittlungskonzept entwickelt, um den Zugang zu den Ausstellungsinhalten einer möglichst breiten Gruppe von Besucher_innen zu ermöglichen. Werke werden für verschiedene Sinne (Sehen, Hören, Tasten, Riechen) zugänglich gemacht. Das Konzept legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung an blinde und sehbehinderte Menschen, lädt mit seinen Angeboten aber ausdrücklich alle Besucher_innen ein, die Ausstellung in ihrer Vielfalt kennenzulernen. Von den Vermittlungsstationen, den deskriptiven Bildbeschreibungen und der akustischen Führung durch die Ausstellung profitieren Besucher_innen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen. Ermöglicht wird das Angebot durch die Malschule in der Hamburger Kunsthalle e.V.
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20095 Hamburg
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