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Dokumentarfotografie Förderpreise 12 der Wüstenrot Stiftung

August 2017

Christian Kasners
Neue Graeue, 2010 – 2017
Künstlerbuch, digitaler Offsetdruck,
handgebunden, Edition von 9; 28 x 20,5 cm
© Christian Kasners

Die Wüstenrot Stiftung hat gemeinsam mit dem Museum Folkwang vier Förderpreise für Dokumentarfotografie – jeweils mit 10.000 Euro dotiert – vergeben.

Die Preise erhalten in diesem Jahr Jens Klein, Leipzig, Jiwon Kim, Braunschweig, Christian Kasners, Berlin und Joscha Steffens, Köln. Unter 67 eingereichten Projekt- und Diplomarbeiten deutscher Kunsthochschulen und fotografischer Ausbildungsstätten wählte die Jury die vier Preisträgerinnen und Preisträger aus.

Die Mitglieder der Jury:
Florian Ebner, Leiter der Fotografischen Sammlung, Centre Pompidou, Paris für das Museum Folkwang
Prof. Beate Gütschow, Professorin für Fotografie, Hochschule für Kunst und Medien Köln
Dr. René Hartmann, Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg
Felix Hoffmann, Hauptkurator C/O Berlin Foundation, Berlin
Sara-Lena Maierhofer, Künstlerin und ehemalige Preisträgerin, Berlin

Die Jury begründet ihre Auswahl wie folgt: Die eingereichten Bewerbungen für diesen Förderpreis verdeutlichen, dass der dokumentarische Blick auf die Wirklichkeit für viele junge Fotografinnen und Fotografen eine relevante Haltung und damit nach wie vor ein wichtiges Thema für ihre Arbeiten darstellt. Auffällig ist, wie vielschichtig und originell die heutige fotografisch-künstlerische Auseinandersetzung mit unserer Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit sein kann. Nicht selten kommen neben der Fotografie auch andere Medien zum Einsatz. Auch das Künstlerbuch spielt eine wichtige Rolle. Diese Vielfalt der behandelten Themen spiegelt sich in den vier ausgewählten Arbeiten wider.“

Die Dokumentarfotografie Förderpreise werden alle zwei Jahre von der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, Essen, ausgeschrieben. In diesem Jahr wird der Preis zum zwölften Mal vergeben. Die Preise sind mit jeweils 10.000 EUR dotiert und ermöglichen die Realisierung eines neuen Projekts. Nach Ablauf eines Projektjahres wird aus den Arbeitsergebnissen eine Wanderausstellung mit Begleitkatalog konzipiert. Ausstellung, Katalog und Tournee sind Teil des Förderpreises und werden in vollem Umfang von der Wüstenrot Stiftung getragen.

Die 1990 gegründete Wüstenrot Stiftung fördert Arbeiten von jungen Fotografinnen und Fotografen, die sich dezidiert mit den Darstellungsweisen einer wirklichkeitsorientierten Fotografie auseinandersetzen und dabei thematische Zielsetzungen und formale Aspekte in einen neuen Diskussionszusammenhang bringen.

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 16. November 2017, im Museum Folkwang in Essen statt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Dokumentarfotografie Förderpreise 12

Jens Klein (* 1970) hat seine Meisterschülerarbeit an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst mit einem im Spector Verlag veröffentlichten Buch „Die Bewerber“ absolviert.
Anhand der eingereichten Fotografien der Bewerber für das evangelische Studienwerk gibt Klein einen Einblick in die sich ändernden Moden und Porträtauffassungen junger Deutscher in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das für den Förderpreis eingereichte Projekt „Sunset“ ist ebenfalls eine Archivarbeit und wird sich anhand der Aufnahmen von Mitarbeitern der Staatssicherheit der „dokumentierten Fluchtenergie“ von DDR-Bürgern widmen.

Jiwon Kims (* 1982) Abschlussarbeit „The Hair of the Artist“ an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ist eine poetische, sensible, gar minimalistische Arbeit. In den unterschiedlichsten deutschen und europäischen Museen platziert sie eines ihrer Haare auf einem Kunstwerk und hält diese existentielle Spur fest als handele es sich um eine Aufnahme der kriminalistischen Spurensicherung. Für ihr vorgeschlagenes Projekt „Where do you think is the most beautiful place in the world?“ folgt sie Hinweisen nach dem Paradies auf Erden, das sich ebenso auf Costa Rica, in Plitvice (Kroatien) oder in Neuseeland befinden kann.

Christian Kasners (* 1983) absolvierte seinen Master-Abschluss an der Folkwang-Universität der Künste Essen mit dem visuell eindrücklichen Essay „Neue Graeue“. Das in schwarzweiß gehaltene Buch ist eine große Montageleistung; die Aufnahmen unserer Konsumkultur sind mit den Bildern von Protesten auf der Straße verschränkt und verbunden in einer flächigen Ästhetik, die Ausdruck unserer digitalen Bildkultur geworden ist. Für sein Projekt „Kam jdeme? / (Nová Evropa) Wohin gehen wir? (Neues Europa)“ will er sich den historischen Hinterlassenschaften und politischen Erwartungshaltungen der Bürgerinnen und Bürger in Tschechien widmen.

Joscha Steffens (* 1981) überzeugte die Jury mit den ikonischen Portraits und einer Videoarbeit seiner Diplomarbeit „Teen Spirit Island“ an der Hochschule für Kunst und Medien Köln. Das neue Projekt „GAMECHURCH“ knüpft an seine Auseinandersetzung mit der Gaming-Kultur von Jugendlichen an. Standen im Diplom die Körpersprache und Gesten der jungen, vernetzten Computerspieler im Vordergrund, so widmet er sich nun dem Phänomen von Jugendlichen, die über ihr gemeinsames Spiel zu einer (pseudo-)religiösen Erfahrung, einer christlichen Gemeinde gefunden haben. Steffens wird diese Arbeit in Deutschland beginnen und später in Kalifornien fortsetzen, dem Ursprungsort unserer heutigen Computerwelt.

museum-folkwang.de


Presse





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