Die Künstlerinnen Christine und Irene Hohenbüchler (geb. 1964 in Wien) sind bekannt für ihre Installationen, die das Publikum im Sinne einer Multiplen Autorenschaft miteinbeziehen. Interessiert an sozialen Prozessen und Handlungsräumen, fordern sie die Ausstellungsgäste zu künstlerischen Aktionen heraus. Eigenmächtige Eingriffe sind erwünscht.
Im Ausstellungsraum befindet sich das Material für die Räume im Raum: Stäbe aus Holz, Flügelschrauben, mobile Tafeln und Zeichenkreide. Die Arbeit von Christine und Irene Hohenbüchler ist noch nicht fertig, sie muss von den Museumsgästen noch entworfen, gezeichnet, aufgebaut und verändert werden. In Workshops planen und gestalten Kinder und Jugendliche gemäß ihren Wünschen variable Räume. Daneben bietet die Ausstellung Besucherinnen und Besuchern jederzeit die Möglichkeit, Räume zu errichten, zu verändern und zu bewohnen.
Im Laufe der Ausstellungszeit entstehen Konstruktionen, Architekturen, Räume, Häuser, Wohnstätten und Spielorte. Ein Raum wird zu einem Netzwerk vieler Räume. Und dies mitten im Museum. Christine Hohenbüchler ist Professorin für Zeichnen und visuelle Sprachen an der TU Wien. Irene Hohenbüchler ist Professorin für Kooperative Strategien an der Kunstakademie Münster. Seit den neunziger Jahren arbeitet das Künstlerinnenpaar vielfach mit Menschen mit besonderen Blickpunkten und Bedürfnissen zusammen. Kinder, psychisch Kranke, in der Flüchtlingshilfe Tätige, Inhaftierte eines Strafvollzugs, aber ebenso Studierende und andere KünstlerkollegInnen waren in Werkstatt-Projekte eingebunden, um Feldforschung zu betreiben, eigene Ausdrucksformen in gemeinsame Prozesse einzubinden und damit neue Bedeutungsebenen zu schaffen. Vernetzen, verweben, bauen – diese Begriffe prägen die Arbeitsprozesse der Hohenbüchler.
Seit 1999 zeigt das Kunstmuseum Bonn jährlich eine Ausstellung für Kinder und Jugendliche mit Arbeiten von KünstlerInnen die aufgrund ihrer Motive, der Materialien oder Bildsprache das junge Museumspublikum in besonderer Weise ansprechen. In der umfangreichen Ausstellungsgeschichte dieses Formats waren Inszenierungen mit Arbeiten beispielsweise von Jean Tinguely, Max Ernst, Rineke Dijkstra, Karin Kneffel und Christiane Löhr zu sehen. Dabei luden alle diese Ausstellungen (nicht nur) Kinder und Jugendliche zu Entdeckungen, zu eigenen Gestaltungen oder zum spielerischen Umgang mit Kunst ein.
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Kataloge/Medien zum Thema:
Christine & Irene Hohenbüchler
Haus am Kleistpark
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
nüüd.berlin gallery