Ragnar Kjartansson wurde in eine Theaterfamilie hineingeboren. Wie sehr der besondere Ort des Theaters ihn prägte, spiegeln seine Arbeiten wider, in denen er Musik, Literatur,bildende und darstellende Künste sowie zeitgenössische Populärkultur vereint. Er führt verschiedene Medien und Genres zusammen, wobei die Performance die Grundlage seiner künstlerischen Praxis bildet.
Kjartanssons Werk kreist um Künstlerstereotype und Klischees der westlichen Erinnerungs- und Wissenskultur. Wesentliche Kennzeichen seiner Kunst sind dabei eine oft ins Extreme gedehnte Spieldauer, Wiederholungen, Loops, Persiflage und Verfremdung. Diese Stilmittel erzeugen eine starke emotionale Wirkung, in der sich die menschliche Gefühlswelt in ihrer gesamten Bandbreite darstellt – von Liebe über Melancholie bis hin zu Schmerz. Den romantischen Geist, der seine Arbeiten umgibt, durchbricht Kjartansson immer wieder mit Ironie und Humor.
In der Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart treffen Videos auf Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und eine Live-Performance. Die Schau vereint alle zentralen Themenkomplexe aus Kjartanssons Schaffen: Angefangen bei der im Jahr 2000 begonnenen Videoserie »Me and My Mother« bis hin zu neuen Arbeiten wie der raumgreifenden Videoinstallation »Death is Elsewhere« (2017–19), die erstmals in Europa gezeigt wird. Die Live-Performance »Tod einer Dame« (2019) hat Kjartansson eigens für das Kunstmuseum konzipiert: Kunstblut fließt und Kunstschnee rieselt, während man einer jungen Frau beim fortwährenden ›inszenierten‹ Sterben zuschaut.
Kunstmuseum Stuttgart
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