Kaum ein Bundesland ist so mit der Kohleförderung verbunden wie Nordrhein-Westfalen. Das Ruhrgebiet war lange Zeit unter dem Namen „Kohlenpott“ bekannt und im Herzen von NRW liegt das rheinische Braunkohlegebiet, das zu den Größten Europas gehört. Hier betreibt RWE, das zweitgrößte deutsche Energieunternehmen, drei riesige Braunkohle-Tagebaue und vier Kraftwerke, die seit Jahrzehnten die Landschaft und die Sozialstruktur in dieser Region verändern: Seitdem sind dutzende Dörfer und Kleinstädte in riesigen Löchern verschwunden. Über 40.000 Menschen sind in Neuorte umgesiedelt worden oder haben ihre Heimatregion ganz verlassen. Von dem mehr als 4000 Hektar großen Waldgebiet zwischen Aachen und Köln, ist heute nur noch ein verschwindend kleiner Rest übrig. Als dieser auch noch gerodet und abgebaggert werden soll, mobilisieren sich immer mehr Menschen und Aktivisten und kämpfen für den Erhalt des Waldes.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Bewegung spätestens seit 2018, die unter dem Titel „Hambacher Forst“ weltweit zum Symbol des Klimaschutzes wird. Die interdisziplinäre Ausstellung „Zwei Grad Plus“ nimmt ausgehend von lokalen Zusammenhängen rund um den „Hambacher Forst“ die globale Dimension des Klimawandels in den Blick. Bewusst wurden auch Künstler*innen eingeladen, die nicht aus NRW kommen, um begreifbar zu machen, wie transnational der Klimawandel auf die globale Bevölkerung wirkt. Die fotografischen und installativen Arbeiten sind forschende Ansätze, die hinterfragen und mit ästhetischen Mitteln die unterschiedlichsten Aspekte der Kohleförderung sowie die Auswirkungen auf die Umwelt beleuchten. Die künstlerischen Werke sind auch eine Verdichtung des Themas, in dem sie einen fokussierten Blick außerhalb massenmedialer Bilderwelten ermöglichen.
Eine parallel zur gesamten Ausstellungszeit eingerichtet Druckwerksatt steht zur aktiven Teilnahme allen Besucher*innen zur Verfügung. Hier kann aus einem reichen Fundus an Bildern und Texten, angeleitet oder auch frei, jede*r Besucher*innen der Ausstellung ein eigenes Zine produzieren.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Förderung der Stadt Köln, der Bezirksvertretung Ehrenfeld, der Immhoff Stiftung, der Beatrix Lichtken Stiftung, der BürgerStiftung Ehrenfeld sowie durch das Italienische Kulturinstitut Köln.
Mit Jazoo Yang (Installation), Matthias Jung (Fotografie), Pietro Viti (Fotografie) und Tim Wagner (Fotografie)
(Öffnungszeiten überprüfen!)
ARTRMX E.V. - Atelierzentrum Ehrenfeld
Hospeltstraße 69
50825 Köln
www.artrmx.com
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