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Boris Lurie

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Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito - Pinakothek der Moderne, München (11.11.04-13.02.05)



In ihrem Gemeinschaftsprojekt mit dem Titel "Over the Rainbow" mischen die beiden japanischen Künstler ihre Stile und kombieren eine für Mangas typische Formelhaftigkeit mit der Leichtigkeit der Popkultur.

"»Over the Rainbow«, der wohl berühmteste Song aus dem Hollywood-Filmklassiker »The Wizard of Oz« (1939, mit Judy Garland in der Hauptrolle) steht Pate für ein ungewöhnliches Projekt der beiden japanischen Künstler Yoshitomo Nara (*1959) und Hiroshi Sugito (*1970). Freunde seit vielen Jahren, haben sie im Sommer 2004 ihre Ateliers in Nagoya und Tokio gegen ein gemeinsames Studio vertauscht, um einen neuen malerischen Ansatz zu erproben: Im Gastatelier der Österreichischen Galerie Belvedere im Augarten in Wien entstand eine Gruppe von rund 35 Gemeinschaftsbildern, in denen die formal höchst eigenständigen künstlerischen Ansätze von Nara und Sugito zu einer überraschenden Synthese gelangen: Die für Nara typischen chiffrehaften Bilder kindlicher Gestalten verschränken sich mit den subtilen Tönen der lyrischen Raum- und Landschaftsmalerei von Sugito. Zur metaphorischen Identifikationsfigur auf dieser künstlerischen Expedition ist das Mädchen Dorothy aus »The Wizard of Oz« geworden - als Reisende, Erfahrungen Sammelnde und Erkennende. Das scheinbar spontan entwickelte Kooperationsprojekt besitzt eine ungewöhnlich lange Vorgeschichte, die 1986 begann. Der damals 27jährige Yoshitomo Nara war in Nagoya als Zeichenlehrer tätig, um eine geplante Deutschlandreise zur Fortsetzung des Kunststudiums an der Düsseldorfer Akademie finanzieren zu können; der elf Jahre jüngere Hiroshi Sugito, mit seinen Eltern soeben aus New York zurückgekehrt, nahm bei Nara Zeichenunterricht. Der junge Lehrer und sein Schüler freundeten sich an und fassten den Vorsatz, irgendwann einmal gemeinsam auszustellen. Der Ausstellungstitel stand damals bereits fest: »Over the Rainbow«. Yoshitomo Nara, der nach seinem Studium in Japan an der Düsseldorfer Kunstakademie bei A.R. Penck und Michael Buthe studiert hat, entwickelte sich zum Urheber einer kürzelhaften, figurativen Bildsprache, deren Motive hauptsächlich um den Themenkomplex Kindheit, Erziehung und Rebellion kreisen. Seine Arbeiten führen in ein zunächst harmlos und naiv erscheinendes Reich der Phantasie. Im Gewand von Comic, Kinderbuchillustration und Spielzeugpuppen vermitteln die kleinen, oft grimmig dreinblickenden Figuren das Nebeneinander von heiler Welt und Abgrund. Gelegentlich sind den kulleräugigen Gestalten Sprechblasen beigegeben, die - leer oder mit Gestammel gefüllt - deren Sehnsüchte, Ängste und Verlassenheit betonen. Mit den zahlreichen ins Bild gesetzten Verletzungen, Verpflasterungen und Bandagen wirken die immer in Vereinzelung dargestellten Figuren als Repräsentanten einer als extrem bedrohlich empfundenen Welt. Hiroshi Sugitos während der letzten zehn Jahre entstandenen Gemälde betreiben die Kunst der permanenten Metamorphose, verwandeln Großes in Kleines und umgekehrt. Die bühnenartigen Szenarien stehen in einem inneren Dialog miteinander, das immer wieder zu beobachtende Bildmotiv von Ein- und Ausgängen verweist auf geheimnisvolle Verbindungen zwischen Innen und Außen. Wie ziseliert wirkende Vorhänge rahmen in vielen Bildern den Blick in eine andere, dimensional nicht fassbare Welt. Die Bühne als Raum der Illusion und Verwandlung findet sich in Sugitos Malerei umfassend bearbeitet, und der Schritt von den dynamischen, phantastischen Bildwelten zur künstlerischen Beschäftigung mit einem Filmstoff erscheint naheliegend.

In den in Wien entstandenen Gemeinschaftsarbeiten lassen sich zahlreiche Anspielungen auf »The Wizard of Oz« erkennen und schließen sich gleichzeitig nahtlos an die Motivwelt des bisherigen Schaffens an. Das fast am Ende des Wien-Aufenthalts entstandene großformatige Gemälde »Deeper Than a Puddle« lässt die künstlerischen Anteile von Yoshitomo Nara und Hiroshi Sugito gleichberechtigt ins Bild treten. Es zeigt ein kleines Mädchen, dessen Gesicht halb vom Wasser bedeckt ist, ein Motiv, das zweifellos von Nara stammt und die Ambivalenz von Verlorensein und Fluchtgedanken spürbar werden lässt. Die spiegelnde Wasseroberfläche hingegen ist vermutlich Sugito zuzuschreiben: Sie wird zur Metapher einer anderen Welt, zum Reservoir schier unergründlicher Möglichkeiten in der Malerei - illusionistisch und geheimnisvoll. Die kühle »Super Flat«-Ästhetik, mit der die beiden japanischen Künstler häufig assoziiert werden, rückt damit in weite Ferne. Hingegen verstärkt sich in den neuen Bildern ein ausgeprägter Hang zu Poesie und Romantik. ..." (Quelle: Presse / Pinakothek der Moderne)

Foto: Yoshitomo Nara & Hiroshi Sugito | R for Rainbow, 2004, COURTESY GALERIE ZINK & GEGNER, München

Ausstellungsdauer: 11.11.04-13.02.05

Öffnungszeiten: tägl. -außer Mo- 10-17 Uhr, Do u. Fr bis 20 Uhr

Pinakothek der Moderne | Staatliche Graphische Sammlung | Kunstareal | Barer Str. 29 | 80799 München

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