Ein zentrales Anliegen des französisch-schweizerischen Künstlers Julian Charrière ist es aufzuzeigen, wie stark der Mensch und seine Umwelt miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen. In einer umfassenden Einzelausstellung im Museum Tinguely zeigt er Fotografien, Skulpturen, Installationen und neue Videoarbeiten, die sich mit unserer Beziehung zur Erde als einer Welt des Wassers auseinandersetzen – einem Element, das in Form von Meeren, Seen und Eis den grössten Teil unseres Planeten bedeckt. Es bietet für unzählige Organismen einen Lebensraum, in dem sich zirkuläre Ökosysteme ausgebildet haben, die für die Stabilität des Klimas von entscheidender Bedeutung sind.
Im Mittelpunkt der Ausstellung Midnight Zone, die sich über drei Stockwerke erstreckt, stehen submarine Ökosysteme – vom lokal präsenten und einflussreichen Rhein bis hin zu fernen Ozeanen –, anhand derer sich die Komplexität des Elements Wassers erschliesst, das durch menschliche Einwirkungen erheblich beeinträchtigt wird. Die Einzelausstellung untersucht den Kreislauf des Wassers und dessen Materialität, seine Tiefen und die mit ihm verknüpften politischen Aspekte, seine alltäglichen und sakralen Dimensionen. Vor den Besuchenden entfaltet sich ein Kaleidoskop, das dazu einlädt, tief einzutauchen.
In der Ausstellung Midnight Zone lädt Julian Charrière das Museumspublikum ein, mit dem Wasser zu denken und zu fühlen – als Vermittler von Stimmungen und Erinnerungen, Bewegung und Verwandtschaft. Zwischen dem Abtauchen in die Tiefsee und dem Schwebezustand der Kryosphäre entfaltet sich der Parcours wie eine immersive Reflexion über fluide Welten – das Meer tritt hier nicht als Oberfläche auf, sondern als Substanz, in der sich Grenzen auflösen. Für den Künstler ist die Ausstellung nicht nur ein betretbarer Raum, sondern eine Welt, in die die Besuchenden eintauchen und sich darin bewegen können, um den Druck, die Tiefen und die damit verbundenen Träume zu erleben.
Die Ausstellung versammelt eine Reihe grundlegender Werke – frühere wie auch wichtige neue Auftragsarbeiten, die Charrières langjährige Auseinandersetzung mit ökologischen Grenzbereichen abbilden. Dabei steht das Wasser nicht als Motiv im Mittelpunkt, sondern als Medium – als das Element, in dem sich Geschichten ablagern, Krisen entwickeln, Formen und Gestalten ihren Zustand verändern. Der Titel bezieht sich auf die Mitternachtszone der Tiefsee, in der das Sonnenlicht verblasst und die Sicht schwindet.
Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1 | Postfach 3255
CH-4002 BASEL
www.tinguely.ch
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