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Boris Lurie

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ZEIT ZEICHEN | LAb[au]

21.11.2022 – 6.3.2023 | Kunstmuseum Heidenheim

Seit über 25 Jahren erkundet die renommierte belgische Künstlerguppe LAb[au] (Laboratorium für Art und Urbanismus) das Verhältnis von Kunst, Sprache, Zeit und Technik. Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland hat das Kollektiv eigens für die Räume des Kunstmuseums Heidenheim eine Präsentation zusammengestellt, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit dem Monochrom steht. Hierbei geht es ihr darum aufzuzeigen, wie einfarbige Flächen für die Gegenwart neu gedacht und mit Bedeutung versehen werden können. Speziell wird mit vielen der ausgestellten Werke der Frage nachgegangen, wie man das Nicht-Sichtbare, etwa das Vergehen von Zeit oder der Austausch von Energie, in Form ästhetischer Kunstwerke für Betrachterinnen und Betrachter sichtbar machen kann.

Ein Höhepunkt der Schau ist die bisher größte Version ihres Werks „Thousend Six Hundred Light Years“. Dieses besteht aus einem großen Feld aus radiolumineszierendem gelbem Pigment, das konstant Energie abgibt. Der Titel verweist darauf, dass die Halbwertzeit des Materials 1600 Jahre beträgt. Danach erlischt die Aktivität und das Material würde seine strahlend gelbe Färbung verlieren und schwarz werden. Pointiert denkt LAb[au] also die Frage der energetischen Aufladung von Kunst weiter, in dem sie ihr eine physische Komponente hinzufügen. Gleichzeitig wird die Abstraktion, oft Synonym des Überzeitlichen, mit einem Enddatum versehen, jedoch eines, das die menschliche Vorstellungskraft übersteigt.

Mit Hilfe eigens entwickelten, geometrischen Alphabeten visualisiert die Gruppe ganze Jahrhunderte, lässt durch die Oxidation von Kupfer Muster entstehen, die sich im Verlaufe der Zeit wieder auflösen oder bringen auf andere Weise zeitliche Aspekte in die Kunst ein.
Neben der Auseinandersetzung mit der Farbe beschäftigt sich die Künstlergruppe mit Zeichen (Semiotik) und deren Übertragbarkeit in andere Systeme. Wie ein Lexikograph erstellt LAb[au] ganze Buchreihen, um unendliche Formenkombinationen zu erforschen und indexiert alle möglichen Wege, eine leere weiße Seite zu füllen. Mit ihrem regelbasierten Ansatz hinterfragen die Künstler die Materialität, den Prozess und den Begriff Kunst. So wird etwa mit Hilfe von Druckern und über einen langen Prozess aus einer weißen Kopie eine schwarze oder sprachliche Formen in Farbmuster übersetzt.

LAb[au] ist eine 1997 gegründete Gruppe mit wechselnden Mitgliedern unterschiedlicher Profession. Aktuell besteht sie aus Manuel Abendroth, Jérôme Decock und Els Vermang (bis 2022).
LAb[au] wurde unter anderem mit dem Prix Victor Vasarely (Aix en Provence), dem Young Belgium Painters Award (Brüssel) und dem Prix Médiatine (Brüssel) ausgezeichnet. Sie konnten an zahlreichen Ausstellungen in Europa, den USA und Asien teilnehmen. Zu den Ausstellungsorten gehören bekannte Institutionen wie Louvre Paris, New Museum und MOMA in New York, Kunstinstituut Melly und Kunsthal Rotterdam, Haus der elektronischen Künste Basel, Casino Luxemburg, Musée d´ Art Contemporain Montreal, Singapore Art Museum, Palais des Beaux Arts Brüssel. Sie war außerdem Teilnehmerin bei der Ars Electronica in Linz und der Venedig Biennale.

Kunstmuseum Heidenheim
Marienstraße 4
89518 Heidenheim
kunstmuseum-heidenheim.de/

Presse





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