Yael Bartana (*1970 in Israel, lebt in Amsterdam und Berlin) gilt als eine der wichtigsten internationalen Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre künstlerischen Fragestellungen nach einer möglichen Zukunft im Bewusstsein historischer Vergangenheit oder nach dem Verführungspotential von Bildern, Ritualen oder kollektiven Bewegungen treffen den Nerv unserer Zeit. Sie beschreibt ihr Vorgehen selbst als „pre-enactment“ – also nicht als Wiederaufführung von Gewesenem, sondern als Vorwegnahme des Kommenden auf der Basis des Vergangenen: Was wäre wenn?
Die Präsentation Utopia Now! in der Weserburg Museum für moderne Kunst ist die erste große Einzelausstellung der Künstlerin nach ihrem Beitrag für den Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig und führt auf 1.000 Quadratmetern Werke in unterschiedlichen Medien in einer umfassenden Überblicksausstellung zusammen. Den Kern bilden vier raumgreifende Filminstallationen, ergänzt von Neonwerken, Fotografien und einer Dokumentation von Yael Bartanas Projekten für den öffentlichen Raum. Neue, für die Präsentation produzierte Werke stehen neben Arbeiten der letzten vierzehn Jahre. Das beinhaltet z.B. die Welturaufführung von Bartanas neuestem Film in Bremen.
Die Werkauswahl für die Ausstellung in der Weserburg nimmt unterschiedliche Aspekte deutscher Geschichte als Ausgangspunkt – den Holocaust, den Nationalsozialismus oder den Kolonialismus. Doch geht es Bartana nicht darum, deutsche Schuld aufzuarbeiten oder gar aufzulösen. Vielmehr bildet auch in Utopia Now! der Blick in die Vergangenheit den Ausgangspunkt, um aus den Gegebenheiten der Gegenwart Visionen für eine mögliche Zukunft zu entwickeln – Visionen, die über nationale Grenzen hinausgehen.
Weserburg Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen, Germany
www.weserburg.de
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