Wangechi Mutu, Humming, 2010, Mixed media, ink, paint, glitter, plastic pearls on mylar, 239 x 201 cm, Courtesy the artist und Gladstone Gallery New York / Brüssel, Sammlung: Bert Kreuk, © Wangechi Mutu
Dem deutschen Publikum ist Wangechi Mutu als „Artist of the Year 2010“- Preisträgerin der Deutschen Bank und der Ausstellung im Deutschen Guggenheim Berlin bekannt. Ihre Arbeiten werden weltweit gezeigt, zuletzt im Guggenheim Bilbao, Spanien (2011), der Art Gallery of Ontario, Kanada (2010) und dem Museum of Contemporary Art, San Diego, USA (2009).
Als zweite Einzelausstellung in diesem Jahr präsentiert die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden die 1972 in Kenia, geborene Künstlerin Wangechi Mutu. Die Collagen, Installationen und Videos der heute in New York lebenden Künstlerin sind bevölkert von seltsamen Mischwesen, die sich aus Körper- und Maschinenteilen, Tierhäuten und Pflanzen zusammensetzen. Mutu kombiniert herkömmliche Utensilien wie Decken, Schüsseln und Plastikflaschen, die neben einem Gefühl improvisierter Geborgenheit auch die Atmosphäre des Schutzlosen und der Katastrophe entstehen lassen. Aus den tausendfach reproduzierten Zeichen scheinbar bruchloser Medienoberflächen setzt die Künstlerin neue, auratisch aufgeladene und zuweilen verstörende Collagen zusammen. Das Ergebnis solcher Überarbeitungen lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die physische Versehrtheit des weiblichen (schwarzen) Körpers und auf seine medialen Repräsentationen.
Auch wenn sie sich in ihrer visuellen Grammatik und ihre materiellen Ausführung immer wieder auf ihre Herkunft bezieht, ist Wangechi Mutu keine „afrikanische“ Künstlerin. Vielmehr verweist sie auf die Unmöglichkeit eindeutiger Zuschreibungen in einer globalisierten Welt. Entfremdung und Deterritorialisierung sind in Mutus Bildern allgegenwärtig. Kulturelle Identitäten werden hier nicht länger durch geographische Herkunft determiniert, sondern bewegen sich als hybride Konstrukte in einem Schwellenraum. Das Patchwork ihrer Bilderwelten ist durch Ambivalenzen bestimmt: profan und religiös, Gewalt und Schönheit, Armut und Überfluss.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
Lichtentaler Allee 8a
76530 Baden-Baden
Tel. +49 7221 30076 404
www-kunsthalle-baden-baden.de
Medienmitteilung
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