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Boris Lurie

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Vier fotografische Positionen zum Photoszene-Festival 2018

9. 09. - 21.10. 2018 | Michael Horbach Stiftung, Köln

Anlässlich des Photoszene-Festivals 2018 zeigen die Kunsträume der Michael Horbach Stiftung vier Einzelausstellungen.
Jede Ausstellung beschäftigt sich auf ihre eigene Art mit menschlichen Schicksalen.

Raum 1: Micha Ende „Treasure Hunters“

2017 reiste Micha Ende nach Indien, um in Pune – der zweitgrößten Stadt der Provinz Maharashtra mit rund 6 Millionen Einwohnern – die Recycle – Kooperative SWaCH zu fotografieren. SWaCH (Solid Waste Collection and Handling) gilt als vorbildliche Initiative, die nicht nur mehr als 2700 Frauen ein sicheres Einkommen garantiert, sondern auch fast 50000 Tonnen des in Pune produzierten Mülls jährlich recyceln, ein Rekord in Indien, der wahrscheinlich in den meisten Entwicklungsländern nicht überboten wird. Eine straffe Organisation und internationale Vernetzung sind dafür verantwortlich, dass das SWaCH-Modell in anderen v.a. unterentwickelten Ländern und den BRICS-Staaten Schule macht.

Micha Ende wurde 1959 in Wuppertal geboren und wuchs in Leverkusen und Wuppertal auf. Nach einer Zeit als Fotograf bei diversen regionalen Zeitungen, Stadt- und Kulturmagazinen und eigenen Fotoprojekten begann er, an der Fachhochschule Dortmund Fotografie zu studieren. 1985-1988 wanderte er nach Brasilien aus und arbeitete als Journalist, Fotograf und Video-Lehrer im Rahmen eines Entwicklungsprojekts.


Raum 2: José Giribás Marambio „Über Folter spricht man nicht“

Die Fotografien der Serie „Über Folter spricht man nicht“ entstanden 2016 – sowohl in Chile als auch in Berlin. Sie zeigen die Überlebenden, die zu Anfang der Pinochet-Diktatur, die furchtbaren Qualen der Folter ertragen mussten. Fotografien von Schicksalsorten komplettieren das „Fotoessay zur Bewahrung des historischen Gedächtnisses in Chile.“

José Giribás hatte das Glück der Diktatur nach Argentinien entfliehen zu können. Er erhielt ein Stipendium für die Freie Universität in Berlin, wo er seitdem lebt. Giribás begann erst in Berlin als Fotograf zu arbeiten. Seine Heimat Chile besuchte er lange Zeit nicht – zunächst aus politischen Gründen. Als in Deutschland lebender Flüchtling fürchtete er, bei einem Aufenthalt in Chile inhaftiert zu werden. Erst 1986 kehrte er für eine Reise zurück nach Chile. Zusammen mit anderen Fotografen entschloss er sich, den Alltag in der Diktatur zu dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt war die Diktatur nicht mehr absolut.

Giribás arbeitet als Reportagefotograf für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, für Bloomberg und weitere bekannte Medien. Reportagereisen haben ihn nach Afghanistan, den Nahen Osten, in die USA geführt.



Raum 3: Martin Köller „Roma - unsere vergessenen Nachbarn“

Martin Köller arbeitet in dem Sozial-Projekt „Kellerladen e.V.“ in Köln – Bilderstöckchen. Nach Hilfsgüter-Transporten nach Polen und in die Ukraine hat sich ein Team vom Kellerladen 2004 auf die Arbeit mit Roma-Familien in der Siedlung Habeš, nahe der Stadt Sečovce, in der Ost-Slowakei, eingelassen. Innerhalb von 12 Jahren entstand zusammen mit den Roma seine fotografische Arbeit.

Es werden Menschen sichtbar, die ihre eigene Stärke entwickeln und auf sie vertrauen und endlich als Minderheit von der Mehrheitsgesellschaft als Mitmenschen wahrgenommen werden wollen. Es sind Menschen, die durch den Genozid ihre bitterste und leidvollste Geschichte erfuhren. Sie sind unsere Nachbarn an den Rändern unserer Gesellschaft, aber oft in Vergessenheit geraten. Seine Bilder sind zutiefst subjektiv und zeigen das Mitleiden an der Benachteiligung dieser Menschen.

Martin Köller ist 1935 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Studium der Theologie und Psychologie war er als Seelsorger und Psychotherapeut tätig. Er lebt in Köln.


Raum 4: Rania Matar „Invisible Children“

2014 reiste Rania Matar in den Libanon. Hier begann sie, in den Straßen von Beirut und in Flüchtlingscamps, syrische und palästinensische Flüchtlinge der dritten Generation zu porträtieren. Ihr geht es darum, die Geschichte aus Sicht der und mit Blick auf die Kinder zu erzählen.
Dazu hat sie die Kinder behutsam in ihre Umgebung platziert – vor Stadtmauern oder Hauswänden. Diese Wände sind ein wesentliches, sich wiederholendes Element der Serie. Matar bemerkt: "Bei all meinen anderen Arbeiten ging es um Menschen in ihrer Umgebung. Die Wände sind die Wände dieser Kinder, also wurden diese Wände wichtig – sie haben Schichten der Geschichte. Für mich wurden diese Kinder zu einer Extraschicht der Geschichte an der Wand."

Wann immer Rania Matar in den Libanon reist, versucht sie die bereits fotografierten Kinder wieder zu treffen und ihre Serie fortzusetzen.

Rania Matar ist im Libanon geboren und aufgewachsen. 1984 zog sie in die USA. Heute lebt sie in Boston. Matar begann eine Karriere als Fotografin mit zahlreichen Projekten, über das alltägliche Leben von Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt. Dabei ist es ihr ebenso wichtig individuelle Details aufzudecken, wie auch kulturelle Unterschiede sichtbar zu machen.

Kunsträume der Michael Horbach Stiftung
Wormser Str 23
50677 Köln
michael-horbach-stiftung.de/


Presse





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