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Boris Lurie

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Sand !Hū Sand

20. 08. - 2. 10. 2022 | Kunsthaus Hamburg

Sand ist das Gerippe der Welt, das Fundament moderner Technologien, das scheinbar unendlich vorhandene, unsichtbare, aber grundlegende Material gebauter Lebensräume und digitaler Kommunikationsgeräte. Zu seiner Gewinnung werden Strände abtransportiert, Meeresböden abgesaugt, gigantische Gruben ausgehoben, Berge aufgehäuft. Um und auf Sand werden Kriege geführt, Dörfer versinken im Boden, Inseln werden vom Meer überspült. In Beton, Asphalt, Glas, Teleskopen, Glasfaserkabeln, Chips, Mobiltelefonen und Satelliten ist Sand unter und über uns und Verlängerung unserer Körper. Zugleich manifestieren sich in Sand aber auch unzählige Geschichten von Enteignung, Zwangsumsiedlungen, fortdauernden kolonialen Machtverhältnissen, Unterdrückung und Ausbeutung, Sand hat als Ruhestätte von Knochen und als Schauplatz für „ethnologische Studien“ geraubter Gebeine auch eine vielfache spirituelle Bedeutung.

!Hū bedeutet auf der in Namibia und Südafrika gesprochenen Sprache Khoekhoegowab Sand, Erde, Land. Fügt man „ai“ hinzu (!Hūai) bedeutet das Wort Das Gesicht der Erde.

Die Ausstellung Sand !Hū Sand im Kunsthaus Hamburg bewegt sich im Zwischenraum von Musik, bildender und darstellender Kunst. Die Präsentation hat ihren Ursprung in dem Musik- und Theaterprojekt „Das Haus der Herabfallenden Knochen/The House of Falling Bones“ über namibische Folktales, in denen die Kolonialgeschichte Spuren hinterlassen hat (Kampnagel/Kammerspiele München/Theaterspektakel, Zürich 2018) und baut auf den dabei gemachten Erfahrungen und Begegnungen zwischen dem Künstler, Musiker und Aktivist Garth Erasmus (Kapstadt), der Künstlerin und Musikerin Ruth May (Hamburg), der Performance/Spoken Word-Künstlerin Nesindano Xhoes Namise (Windhoek) und dem Musiker und Texter Peter Thiessen (Hamburg) auf.

In dem gemeinsam gestalteten Raum in der Ausstellungshalle im Kunsthaus Hamburg erkunden die vier Akteur*Innen Geschichten mit und um Sand. Dabei setzen sie sich mit ihrem Verhältnis zu Landschaft, Erde, Planet und Menschen sowie der kolonialen Geschichte Deutschlands, Namibias und Südafrikas auseinander. Zahlreiche Gespräche und Diskussionen auf gemeinsamen Reisen haben ihre künstlerische Arbeit geprägt. Das Material Sand als Ausgangspunkt für diese Auseinandersetzungen hat die Künstler*innen in die verschiedenen Regionen Namibias, zum Sand der Cape Flats in Kapstadt, zu den Sandgruben Norddeutschlands sowie alpinen Steinbrüchen geführt. Gemeinsam waren sie hier auf Spurensuche mit ihren jeweils unterschiedlichen Erfahrungshintergründen.

Im Rahmen einer raumgreifenden Installation finden Performances, Workshops, Gespräche und Konzerte statt, hier wird aber auch während der Ausstellung geprobt, produziert oder improvisiert. Die künstlerischen Arbeiten, die vorwiegend für die Ausstellung entstanden sind, bestehen aus flüchtigen Materialien wie Stoff und Sand, aus Klängen von Trockeneis und Gesprächen auf Reisen. Sie umkreisen unterschiedliche Zugänge zu Welt, brüchig gewordene Grenzverläufe zwischen Mensch/Natur/Kultur/ Technik, die Übergänge von Belebtem/Unbelebtem/ Anwesenden/Geisterhaften. Bildnerische, klangliche und performative Mittel greifen ineinander und erzählen ausgehend vom Material Sand Geschichten aus unterschiedlichen Perspektiven und in hybriden Formaten.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm ist Teil der Ausstellung mit Gästen, wie u. a. den Gardening Projekten Aio Da Go (Namibia), Sisters of the Soil (Kapstadt) sowie Musikern der Bands Khoi Khonnexion, Kreidler und Kante, die das Kunsthaus mit ihren unterschiedlichen Beiträgen punktuell bespielen.

Kuratorin: Katja Schroeder

Kunsthaus Hamburg
Klosterwall 15
20095 Hamburg
www.kunsthaushamburg.de

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