Die Glam-Ästhetik der frühen 1970er-Jahre hatte als visuell überbordende Ausdrucksform einen weit über die Kunstszene hinausreichenden stilprägenden Einfluss. Nach den groß angelegten Ausstellungsprojekten „Summer of Love“ (2005) und „Op Art“ (2007), die sich mit den genreübergreifenden Entwicklungen der Kunst und Kultur der 1960er-Jahre auseinandergesetzt haben, widmet sich die Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 14. Juni bis 22. September 2013 mit „Glam! The Performance of Style“ nun einer weiteren, höchst vitalen Periode der Kulturgeschichte. Glam bezeichnet den extravaganten Stil, den Musiker wie David Bowie und Marc Bolan im Großbritannien der frühen 1970er-Jahre populär machten und der mit seiner respektlosen Verbindung von Hoch- und Subkultur sowie der Infragestellung gesellschaftlich tradierter Begriffe wie Identität und Geschlecht zum weltweiten Phänomen wurde. Ihren Ursprung hatte die Bewegung ebenso in den Konzepten Andy Warhols wie in der britischen Kunsthochschulszene, wo der Maler und Grafiker Richard Hamilton mit der These, dass alle Kunst gleichberechtigt sei, starken Einfluss auf seinen Schüler Bryan Ferry ausübte. Dieser sollte als Kopf der Band Roxy Music zum Inbegriff des absoluten Kunstprodukts des Glam werden, indem er Avantgarde, Pop-Art, Art Déco, Camp-, Trash- und Kitschelemente sowie klassischen Hollywood-Chic zu einer ultraartifiziellen Ästhetik verband. Die Ausstellung in der Schirn zeigt erstmals den vielfältigen Einfluss der Glam-Ära auf Film, Fotografie, Mode, Grafikdesign, Performance- und Installationskunst, Malerei und Bildhauerei. Neben rund 100 Werken von u. a. Guy Bourdin, Gilbert & George, Peter Hujar, Ray Johnson, Allen Jones, Jürgen Klauke, Ed Paschke, Sigmar Polke, Cindy Sherman und Ulay runden Fotografien von Mick Rock und Karl Stoecker, Originalkostüme und umfangreiches Dokumentationsmaterial die Ausstellung ab.
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ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Fr–So 10–19 Uhr, Mi und Do 10–22 Uhr
Schirn Kunsthalle
Römerberg
D-60311 Frankfurt a.M.
Telefon: +49.69.29 98 82-0
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