Mit der koreanischen Künstlerin SEO stellt das Ludwig Museum in Koblenz eine der interessantesten und kreativsten jungen Positionen vor. Sie wurde
international bekannt durch ihre großformatigen, bunten Papiercollagen. In der Koblenzer Ausstellung zeigt sie vom 23. November bis zum 18. Januar eine
Raum- und Klanginstallation sowie ihre neuesten Aluminiumarbeiten.
SEO (*1977 in Gwangju) besuchte 1992 bis 1996 die dortige Kunsthochschule. Von 1996 an bis 2000 studierte sie an der Chosun-Universität in Gwangju traditionelle Tuschemalerei und erhielt am Ende ihres Studiums eine Auszeichnung als Beste Studentin des Jahres. Im gleichen Jahr noch verließ sie Südkorea und nahm 2001 ein Studium an der Universität der Künste in Berlin auf, in der Klasse des Malers Georg Baselitz (bis 2003). Sie wurde dann Meisterschülerin bei Baselitz.
SEO thematisiert in ihrer Kunst meist Gesellschaft, Globalisierung und die Zerstörung der Umwelt. In ihren großformatigen, bunten Collagen aus einzelnen kleinen Reispapierschnipseln verbindet sie östliche Tradition mit westlicher Bildkomposition und setzt sie sich motivisch mit den einzelnen Themen auseinandersetzt. Im Koblenzer Ludwig Museum geht sie mit einer Raum- und Klanginstallation nun jedoch einen neuen Weg: Vier überlebensgroße Aluminiumglocken, die die Künstlerin eigens für die Koblenzer Ausstellung angefertigten ließ werden im Ausstellungsraum mit einer Soundcollage inszeniert. Die Installation trägt den Titel „Das Gefühl in meinem Inneren“. SEO beschreibt ihre Intention folgendermaßen: "Mir war es wichtig mit dieser neuen Arbeit die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme zwischen der asiatischen und der europäischen Kultur offenzulegen. Um dies zu erklären, bediene ich mich dem
Geräusch der Glocke, die in unserer asiatischen Kultur eher ein Erinnern zur Meditation und damit auch zum Alleinsein ist, und in der europäischen eher ein Aufruf zur Gemeinsamkeit. So gesehen wird daraus ein sinnlicher Umkehrschluss, ohne dass sich die Grundlagen der Kulturen verändern." Die Installation zeugt ebenfalls von SEOs asiatischen Wurzeln und der Begegnung mit der europäischen Kultur, ihre Herangehensweise jedoch lässt sich als eine allumfassende-metaphorische bezeichnen.
Eine reduzierte Formensprache verwendet SEO ebenfalls in ihren neuesten Wandskulpturen „Kalte Landschaften“, die ihre Rauminstallation begleiten. Es handelt
sich um insgesamt acht nahezu schwerelos anmutende Arbeiten aus Aluminium in denen sie das Verhältnis von Mensch und Natur thematisiert. Dieses erscheint ebenso entfremdet wie nah, ebenso kalt wie auch hoch emotional.
Die Ausstellung entsteht für das Ludwig Museum in Koblenz und wird im Anschluss zunächst in der Kunsthalle Rostock sowie in weiteren Museen zu sehen sein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ludwig Museum
Danziger Freiheit 1 (am "Deutschen Eck")
D - 56068 Koblenz
ludwigmuseum.org/
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