Simone Forti (geb. 1935) - Choreographin, Tänzerin, bildende Künstlerin und Autorin - gilt als eine der vielseitigsten Künstlerinnen des amerikanischen Postmodern Dance. Begriffe wie Experiment, Improvisation, Minimalismus umschreiben ihre Interessen und stilistischen Ansätze. Immer schon hat sich diese „Bewegungskünstlerin“ aber auch mit Musik und Stimme beschäftigt, und viele ihrer Arbeiten sind aus der intensiven Zusammenarbeit mit Musikern und Komponisten wie La Monte Young, Charlemagne Palestine oder Peter van Riper entstanden. Simone Fortis Arbeiten beschränken jedoch sich nicht darauf, Klang in Bewegung zu überführen. Vielmehr mischt, ordnet und verschränkt sie Sound und Bewegung in einer Weise, dass auch die eigene Wahrnehmung - das Sich-Beobachten in der Betrachtung - zum Gegenstand der Rezeption wird.
Die Ausstellung im Rahmen des Beethovenfestes versammelt Werke Fortis, in denen Musik und Sound eine zentrale Rolle einnehmen. Gezeigt werden Objekte, Videos, Tonaufnahmen,
Fotoprojektionen, installativ-musikalische Apparaturen und Zeichnungen, ebenso wie LiveAufführungen ihrer Performances aus den 1960er-Jahren.
Biographie Simone Forti
Die 1935 in Italien geborene und in den USA aufgewachsene Choreographin, Tänzerin, bildende Künstlerin und Autorin Simone Forti begann ihre Tanzausbildung bei Anna Halprin an der amerikanischen Westküste. Ende der 1950er-Jahre übersiedelte sie nach New York, wo sie in der Kompositionsklasse von Robert Dunn der Arbeit von John Cage und Merce Cunningham begegnete. Zufall und Improvisation, Bewegung als solche und nicht als Träger von Emotionen oder Ausdruck ebenso wie das Durchbrechen von Hör- und Sehgewohnheiten bilden seitdem den Ausgangspunkt ihres vielschichtigen Œuvres. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere mit Musikern und Komponisten, gewann für sie Anfang der 1960er Jahre zunehmend an Bedeutung. Mit ihren zu dieser Zeit entstandenen Dance Constructions schuf sie einen Werkzyklus von bedeutendem Einfluss für den amerikanischen Postmodern Dance und das 1962 entstandene, legendäre Judson Dance Theater.
Als Lehrerin an der New York School of Visual Arts entwickelte Simone Forti Mitte der 1980erJahre unter dem Begriff »Logomotion« eine eigene Improvisationstechnik. Eine intensive Lehrtätigkeit verband sie außerdem über 17 Jahre mit der University of California, Los Angeles. Simone Forti arbeitete mit namhaften Künstlerpersönlichkeiten wie Robert Morris, Steve Paxton, Nam June Paik, Yoko Ono oder Yvonne Rainer. Ihre Werke werden in bedeutenden Museen wie z.B. Louvre, MoMA, Museum der Moderne Salzburg oder Tate Modern gezeigt.
Eine Ausstellung des Beethovenfestes Bonn im Rahmen von „KOLLABORATIONEN – American Postmodern Dance / Music / Sound“, in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn und The Box
LA.
Gefördert durch die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die US-Botschaft Berlin und das US-Generalkonsulat Düsseldorf.
Kunstmuseum Bonn
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Presse
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GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
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