In all natural. 100 % Sammlungen zeigt das Museum der Moderne Salzburg, wie Künstler_innen seit den späten 1960er-Jahren das komplexe Bezugssystem von Mensch und Umwelt thematisieren.
Mit etwa 130 Werken von 24 Künstler_innen aus der Sammlung Generali Foundation, der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg und der Fotosammlung des Bundes vermittelt die Ausstellung den Besucher_innen verschiedene Sichtweisen auf das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. „Wir nehmen die Umweltdebatte zum Anlass, um in dieser Ausstellung darüber nachzudenken, wie wir Menschen uns in unserer Beziehung zur Natur sehen. Wie wir wissen, ist diese Beziehung komplex, und mit den ausgewählten Positionen zeigen wir, wie dies auch künstlerisch seinen Widerhall findet“, erklärt Christina Penetsdorfer, Kuratorin der Ausstellung. Thorsten Sadowsky, Direktor Museum der Moderne Salzburg, ergänzt: „Mit all natural setzen wir nicht nur die erfolgreiche Reihe an Sammlungsausstellungen in Partnerschaft mit der Generali Foundation fort, sondern thematisieren gleichzeitig eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit und bieten dadurch eine breite Plattform für Diskussionen.“
Der titelgebende Begriff „all natural“, der im englischsprachigen Bereich Naturprodukte bezeichnet, bezieht sich auch auf das Prädikat „bio“, das schon längst zum Synonym für eine massentaugliche Lebensweise bzw. einen modernen Lifestyle geworden ist, durch den man sich selbst und seine Umwelt möglichst wenig schädigt. Dem stehen die Interessen einer rapide wachsenden Weltbevölkerung mit ihrem Bedürfnis nach Energie, Nahrung und Gütern und die damit verbundenen erhöhten CO2-Emissionen, die industrielle und landwirtschaftliche Überproduktion, der Abbau von Bodenschätzen, die Massentierhaltung und die Überfischung der Meere gegenüber. Die Ausstellung all natural präsentiert einerseits Werke, die kritisch auf die ambivalente Beziehung des Menschen zur Natur und auf sein Zerstörungspotenzial hinweisen, und andererseits Arbeiten, die Mensch und Umwelt in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang betrachten. Auf Entwürfe, die sich im Grenzbereich zwischen Utopie und Dystopie bewegen, folgen künstlerische Arbeiten, die in der Artikulierung ihrer Themen auf Formen und Materialien aus der Natur zurückgreifen. Die Ausstellung schließt mit einer Auswahl von Positionen, die mit Blick auf die verwendeten Materialien und deren Ästhetik – gleichermaßen synthetische wie organische Stoffe – einen idealisierenden Natur- und Kunstbegriff infrage stellen. Neben Wiederentdeckungen und Höhepunkten vereint all natural auch aktuelle Neuzugänge aus den Sammlungen.
Presseinformation
Mit Werken von Sylvie Fleury (1961 Genf, CH), Simone Forti (1935 Florenz, IT – Los Angeles, CA, US), Heinz Frank (1939 Wien, AT), Adolf Frohner (1934 Großinzersdorf, AT – 2007 Wien, AT), Nilbar Güreş (1977 Istanbul, TR – Istanbul, TR; Wien, AT), Dan Graham / Robin Hurst (1942 Urbana, IL, US – New York, NY, US), Hans Haacke (1936 Köln, DE – New York, NY, US), Alex Hay (1930 Valrico, FL, US – Bisbee, AZ, US), Hans Hollein (1934–2014 Wien, AT), Johanna Kandl (1954 Wien, AT – Berlin, DE), Gudrun Kampl (1964 Klagenfurt, AT – Wien, AT), Ulrike Lienbacher (1963 Oberndorf, AT – Salzburg, AT; Wien, AT), Angelika Loderer (1984 Feldbach, AT – Wien, AT), Sissi Makovec (1975 Wien, AT), Luiza Margan (1983 Rijeka, HR – Wien, AT), Roberto Matta (1911 Santiago de Chile, CL – 2002 Civitavecchia, IT), Gordon Matta-Clark (1943–1978 New York, NY, US), Marisa Merz (1926 Turin, IT), Marjetica Potrč (1953 Ljubljana, SI), Florian Pumhösl (1971 Wien, AT), Annelies Senfter (1980 Lienz, AT – Salzburg, AT), Ingeborg Strobl (1949 Schladming, AT – 2017 Wien, AT), Rob Voerman (1966 Deventer, NL – Arnhem, NL), Lois Weinberger (1947 Stams, AT – Wien, AT; Gars am Kamp, AT; Innsbruck, AT)
Museum der Moderne – Rupertinum
Mönchsberg 32
5020 Salzburg
Austria
www.museumdermoderne.at
Presse
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