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Justus Bier Preis an Inke Arns, Igor Chubarov und Sylvia Sasse

Januar 2019

Eingabedatum: 15.01.2019

Justus Bier Preis an Inke Arns, Igor Chubarov und Sylvia Sasse
v.l.n.r.: Inke Arns (Foto: Frank Vinken), Igor Chubarov, Sylvia Sasse, Courtesy Kunstmuseum Bonn

Der mit 5.000 € dotierte Justus Bier Preis für Kuratoren und Kuratorinnen – seit 2009 zum 10. Mal vergeben – geht in diesem Jahr an

Inke Arns, Igor Chubarov und Sylvia Sasse

Ausgezeichnet werden sie für das Projekt und die Publikation
Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes
Ausstellung im Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U
25. November 2017 – 8. April 2018

Der Justus Bier Preis widmet sich Ausstellungsprojekten und Publikationen, die durch eine originelle Themenstellung und eine fundierte fachliche Aufarbeitung beeindrucken. Beides ist nach Meinung der Jury mit dem Projekt Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes hervorragend gelungen.

Die Ausstellung Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes liefert eine konzentrierte und zugleich komplexe Analyse einer einzigen Fotografie und ihrer Anwendungsmöglichkeit auf die heutige Zeit. Zum 100. Jubiläum der russischen Oktoberrevolution richtete der Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U ab November 2017 eine von Inke Arns und Sylvia Sasse kuratierte Ausstellung aus, die sich mit dem Symbolbild dieser Revolution, einer Schwarzweißfotografie der Erstürmung des St. Petersburger Winterpalastes, beispielhaft auseinandersetzte.

Obwohl die Aufnahme das historische Ereignis nicht abbildet, sondern ein Standbild von einem Massenspektakel zum 3. Gedenktag der Revolution 1920 ist, wurde es aus verschiedenen Gründen immer wieder als fotografischer Beweis der revolutionären Handlung benutzt, veröffentlicht und ausgestellt. Das Schauspiel dauerte 75 Minuten, über 10.000 Schauspieler und Statisten führten es vor über 60.000 Zuschauern am Originalort auf.

Die Kuratorinnen haben neben der in der Sowjetzeit zur Ikone gewordenen Aufnahme weitere Standbilder und einen Film der theatralen Wiederaufführung auf Manipulationen, Zuschreibungen und Anwendungsarten untersucht.

Die Ausstellung und das sie begleitende, umfangreiche, mit zusätzlichem Material versehene, und in Zusammenarbeit mit Igor Chubarov herausgegebene Buch, das auch zahlreiche Originaltexte der Mitglieder des Regiekollektivs um Nikolaj Evreinov, zeigen auf beeindruckende Weise Parallelen zwischen der Medialisierung des historischen Ereignisses und aktuellen politischen Situationen auf. Die Kuratorinnen der Ausstellung leisten so eine beeindruckende und präzise Aufklärungsarbeit bei der Konstruktion politisch motivierter Narrative.

Die Jury
Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseum Bonn (Vorsitzender der Jury seit 2015)
Lars Brandt, Schriftsteller, Bonn
Dr. Carl Haenlein, Hannover (Vorsitzender der Jury bis 2014, seit 2017 Ehrenpräsident der Jury)
Christina Végh, Direktorin der Kestner Gesellschaft, Hannover
Prof. Thomas Wagner, Kritiker, Heppenheim/Bergstraße
Prof. Thomas Weski, Kurator, Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit Archiv Michael Schmidt, Berlin

www.helga-pape-stiftung.de
www.kunstmuseum-bonn.de

Presse


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