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Olivier Mosset TUTU

30.5. - 8.9.2019 | Museum Haus Konstruktiv, Zürich

Olivier Mosset (*1944 in Bern, lebt in Tucson, Arizona) zählt seit Mitte der 1960er-Jahre zu den radikalsten Vertretern einer zeitgenössischen Malerei, die das Ideal künstlerischer Originalität durch Objektivität und Serialität unterwandert. Ausgehend von der Frage, was Malerei ist und wie sie funktioniert, hat er ein vielfältiges Œuvre aus monochromen und abstraktgeometrischen Werken geschaffen, das sich jeder mystifizierenden Bedeutungszuschreibung verweigert und das nun mit exemplarischen Werken im Museum Haus Konstruktiv vorgestellt wird.

Mit acht riesengrossen quadratischen Farbflächen in Grün, Gelb, Violett, Orange, Blau und Braun wird Olivier Mossets Soloschau eröffnet. Die 2014 in Serie entstandenen Monochrome – insgesamt gibt es zehn – zeigen eine stark oberflächenbetonte Malerei, in der die Spuren des Malauftrags auf ein Minimum reduziert sind. Diese Praxis wendet Mosset bereits an, als er Mitte der 1960er-Jahre Bilder mit Buchstaben, Zahlen und Punkten schafft, von denen nun ein rotes A und ein schwarzer Punkt auf weissem Grund im Museum Haus Konstruktiv zu sehen sind. Die beiden frühen Werke gehen auf Mossets Zeit in Paris zurück, wo er ab 1962 seine künstlerische Laufbahn als Assistent von Jean Tinguely und Daniel Spoerri beginnt. Dort trifft er auch Daniel Buren, Michel Parmentier und Niele Toroni. Mit der Absicht, die vorherrschende Malerei grundlegend zu hinterfragen und bei Null zu beginnen, organisieren die vier Künstler von Januar bis September 1967 vier provokative Gemeinschaftsaktionen, in denen sie mit dem Abstrakten Expressionismus und der Nouvelle École de Paris brechen. Bereits 1967 löst sich die nach ihren Initialen benannte Künstlergruppe BMPT wieder auf.

Um 1966 entsteht das erste von rund zweihundert identischen Gemälden mit Kreisringmotiv, an denen Mosset bis 1974 arbeiten wird: Im Vorhaben, das Prinzip der Autorschaft zu unterwandern und eine Malerei zu schaffen, die auf nichts anderes verweist als auf sich selbst, malt der Schweizer Künstler unentwegt schwarze Kreisringe auf weiss grundierte, 100 x 100 cm messende Leinwände, von denen drei Exemplare im dritten Obergeschoss ausgestellt sind. Als diese unbetitelten Kreisbilder dennoch zu einer Art Signatur werden, wendet er sich um 1973 vertikal verlaufenden, zweifarbigen Streifenbildern zu. Die ersten Gemälde dieser Werkgruppe zeigen eine weiss-graue Streifenstruktur, später erweitert Mosset seine Farbpalette – so etwa im weiss-hellgrün gestreiften Exponat – bis er ab 1976 zwei nahe beieinanderliegende Farbnuancen kombiniert. Die sukzessive farbliche Angleichung der Streifen führt ihn 1977 zur Monochromie. In dieser Zeit zieht er nach New York, trifft dort auf wichtige Vertreter des sogenannten Radical Painting und stellt gemeinsam mit ihnen aus. Bis Mitte der 1980er-Jahre beschäftigt er sich intensiv mit der Monochromie, experimentiert mit verschiedenen Farben und Formaten, stets bedacht auf einen Farbauftrag ohne individuellen Duktus. 1985 kehrt Mosset zurück zur geometrischen Abstraktion und stellt bis 1990 zweioder dreifarbige abstrakt-geometrische Bilder her, denen er nun auch Titel gibt. Diese liefern selten eindeutige Informationen zum Werk, vielmehr regen sie dazu an, über mögliche Verweise auf andere künstlerische Werke und Ideen zu sinnieren. So gibt es in der ausgestellten Arbeit TUTU (2013), die aus vier Shaped Canvases in Form der Buchstaben T, U, T, U besteht, ein subtiles Wortspiel zu Marcel Duchamp und dessen Zeichnung einer Ballerina.

Die im Museum Haus Konstruktiv gezeigte Version setzt sich aus den zwei bereits bestehenden Arbeiten Untitled (TU M’) und Untitled (TUTU) von 2013 zusammen, die ebenfalls als versteckte Hommagen an Duchamp gelesen werden können. Die Strategie, auf bestimmte Werke und Konzepte zurückzugreifen, kommt nicht nur in der neu formierten Arbeit TUTU, sondern auch den sogenannten Cimaises zum Tragen. Dabei handelt es sich um grossformatige Wände, die Mosset bis anhin aus Gips, Holz, Metall oder Beton herstellen liess. Für die Ausstellungseröffnung im Museum Haus Konstruktiv werden sie nun erstmals in Eis realisiert und nur für kurze Zeit – je nach Aussentemperatur – auf dem Vorplatz des Museums zu sehen sein.

Die Verwendung von ephemeren Materialien gewann in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt sich auch in der Arbeit aus Licht, die der Lichtdesigner Madjid Hakimi (*1962 in Saint Germain en Laye, lebt in Paris) auf Einladung von Olivier Mosset eigens für den Ausstellungsraum im ersten Obergeschoss entwickelt hat.

Gleichzeitig zu sehen:
Kirstine Roepstorff 30. Mai bis 8. September 2019
In der installativ angelegten Soloschau von Kirstine Roepstorff (*1972) geht es um die Dunkelheit und deren bedeutungskonstituierende Rolle. Während Dunkelheit meist mit dem Unbekannten und Unheimlichen assoziiert wird, ist sie für Roepstorff nicht negativ konnotiert. Im Museum Haus Konstruktiv errichtet sie einen Parcours, der die Besucher vom Licht in die Dunkelheit führt.

Museum Haus Konstruktiv
Selnaustrasse 25
CH-8001 Zürich
https://www.hauskonstruktiv.ch



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