Ana Mendieta zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie wurde 1948 in Kuba geboren und im Alter von zwölf Jahren von ihren Eltern gemeinsam mit ihrer Schwester in die USA geschickt, um dort aufzuwachsen. Sie kam 1985, mit erst 36 Jahren, in New York ums Leben. Ihr bahnbrechendes Werk wurde in großen Retrospektiven in den USA und Europa gewürdigt und ist in Sammlungen wichtiger Museen vertreten.
Eine umfassende Ausstellung im deutschsprachigen Raum, insbesondere in Österreich, und die erste deutsche Monografie über Ana Mendieta sind längst überfällig.
Die Ausstellung präsentiert mit rund 150 zentralen Arbeiten in einer Vielzahl von Medien, die von Fotografie, Film und Skulptur bis zur Zeichnung reichen, einen umfangreichen Überblick. In einer großen Sektion wird das Archiv der Künstlerin präsentiert; Kleinbilddias und Fotografien, Notizbücher und Postkarten werden eigens für die Ausstellung aufbereitet.
Ana Mendieta widmete ihre Arbeit der Suche nach ihrer Herkunft und Identität. Im Laufe ihrer kurzen Karriere – und ihres ebenso kurzen Lebens – schuf die Künstlerin ein radikales wie originelles Werk, in dem sich ihr Interesse an der Wechselbeziehung zwischen Ritualen und Skulptur, zwischen Körper und Natur manifestiert. Unter Einsatz ihres eigenen Körpers in Verbindung mit elementaren Materialien wie Blut, Feuer, Erde und Wasser kreiert sie „Körperbilder“ und vergängliche „Erdkörper“-Skulpturen. Mendieta lotet darin Themenkomplexe wie Leben und Tod, Wiedergeburt und spirituelle Transformation aus. Der Schmerz und Bruch durch kulturelle Vertreibung und Exil sind in einigen ihrer Werke deutlich lesbar. Die Umrisse des Körpers der Künstlerin werden beispielsweise durch Schwarzpulver, Feuerwerk oder Wasser ausgelöscht. Mendieta formt Darstellungen von antiken Göttinnen aus Sand, ritzt sie in Felsen, schreibt sie in Ton oder auf Blättern ein. Die künstlerischen Medien, die sich Mendieta in ihren Arbeiten zunutze macht, könnten unterschiedlicher nicht sein, aber die Bilder, die sie herstellt, sind von einer unverwechselbaren, überwältigenden und mystischen Poetik gekennzeichnet.
Parallel zeigt das Museum der Moderne, Salzburg
Im Dialog: Wiener Aktionismus
Eröffnung: Samstag, 29. März 2014, 11 Uhr
Ausstellungsdauer: 15. März bis 6. Juli 2014
Mönchsberg 3
Mit Renate Bertlmann, Günter Brus, VALIE EXPORT, Adolf Frohner, Anestis Logothetis, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Friederike Pezold und Rudolf Schwarzkogler
MdM SALZBURG
Museum der Moderne - Rupertinum
Mönchsberg 32
5020 Salzburg • Austria
museumdermoderne.at
Pressemitteilung
Kataloge/Medien zum Thema:
Ana Mendieta
Haus am Lützowplatz / Studiogalerie
Verein Berliner Künstler
ifa-Galerie Berlin
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Urban Spree Galerie