Wie verbindet sich zeitgenössische Kunst mit der Welt der alten Mythologien, mit dem Wissen aus längst vergangenen Epochen? Anhand der Werke von 16 internationalen Künstlern will die Luzerner Ausstellung dieser Frage nachspüren.
Die Präsentation ist in drei Sektionen eingeteilt, die sich je einem der "drei universalen Prinzipien" der Kunst widmen.
Unter "Imaginationen" werden Arbeiten gefasst, die sich dem Geistigen in der Kunst widmen. Alte Gottheiten werden von den KünstlerInnen in einen zeitgenössischen Kontext verlegt und mit neuen Bedeutungen versehen. So etwa das Schlangen-Haupt der Medusa, das in einer Performance von Marina Abramovic wieder auftaucht und neue Assoziationen ermöglicht.
In einem zweiten Bereich werden Werke gezeigt, die auf Zeichen und Symbole alter Gesellschaften rekurrieren. So vollzieht die israelische Künstlerin Sigalit Landau in ihrer Videoarbeit eine Art Ritual, in dem die Form der Spirale eine entscheidende symbolische Rolle spielt.
Der dritte Ausstellungsteil ist schließlich den narrativen Elementen des Brauchtums gewidmet - wie Sagen oder Ritualen. Die indische Künstlerin Bharti Kher schafft eine zeitgenössische Form eines mythischen Lebensbaumes, während die Videoinstallation von Sanford Biggers Streetdance-Künstler zeigt, die Mandalas mit ihren Körpern neu uminterpretieren.
Künstlerliste:
Adel Abdessemed, Marina Abramovic, Sanford Biggers, Louise Bourgeois, Peter Buggenhout, Nathalie Djurberg, Amar Kanwar, Bharti Kher, Sigalit Landau, Tea Mäkipää, Ana Mendieta, Mariella Mosler, Kiki Smith, Nancy Spero, Philip Taaffe, Su-Mei Tse.
Abbildung: Sigalit Landau,
Dead Sea, 2005 (Standbild / Still)
Einkanal-Videoprojektion / Single
channel video projection
courtesy the artist
© the artist
Ausstellungsdauer: 14.8.-21.11.10
Öffnungszeiten:
Di,Mi 10-20 Uhr
Do-So 10-18 Uhr
Kunstmuseum Luzern
Europaplatz 1 (KKL Level K)
CH-6002 Luzern
kunstmuseumluzern.ch
Verena Straub
Kataloge/Medien zum Thema:
Marina Abramovic
Rathaus-Galerie Reinickendorf
Alfred Ehrhardt Stiftung
Art Laboratory Berlin
Akademie der Künste / Pariser Platz
a.i.p.galerie artist in progress