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Boris Lurie

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METAMATIC Reloaded

Neue Kunstprojekte im Dialog mit Tinguelys Zeichenmaschinen

23.10.2013 - 26.01.2014 | Museum Tinguely, Basel

Die Ausstellung METAMATIC Reloaded ist das Ergebnis eines internationalen Call for Entries, den die niederländische Métamatic Research Initiative (MRI) 2009 lanciert hat. Künstler waren aufgerufen, sich aus heutiger Perspektive mit dem Thema und der Idee von Jean Tinguelys Méta-Matics auseinander zu setzen. Die Zeichenmaschinen sind eine seiner wichtigsten Werkgruppen und Erfindungen. Die neu geschaffenen Arbeiten von insgesamt zehn international renommierten, wie auch jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern sind ab dem 23. Oktober 2013 erstmals in Basel gemeinsam zu sehen, mit dabei: Marina Abramović, Ranjit Bhatnagar, John Bock, Olaf Breuning, Thomas Hirschhorn, Aleksandra Hirszfeld, Jon Kessler, Pors & Rao, João Simões und Brigitte Zieger.

Die serbische Künstlerin Marina Abramovic hat mit ihrem Marina Abramović Institute eine Performancemaschine geschaffen, die sich an Jean Tinguelys Aussage «Lebe in der Zeit» aus seinem „Manifest für Statik“ orientiert. In fünf Stationen durchschreitet die teilnehmende Person Räume, in denen sie jeweils verschiedenen Kräften ausgesetzt und unterschiedlichen Emotionen preisgegeben wird. Die Performancekünstlerin wird hier zur Ermöglicherin, zur Schöpferin von Erlebnissen, die sie nicht vermittelt, sondern zu denen sie ganz direkt anleitet.

Ranjit Bhatnagar stammt ursprünglich aus der San Francisco Bay Area. Er studierte an der University of California in Berkeley, der University of Pennsylvania und lebt heute in Brooklyn, New York. Sein Singraum für eine scheue Person gibt den Besuchern die Möglichkeit, sich musikalisch auszudrücken, ohne von ihrer Scheu gehemmt zu werden. Der Gesang wird dabei von Bhatnagars Instrumenten auf eine neue musikalische Ebene transponiert. So wird das Ergebnis der Interaktion mit dem Kunstwerk von dessen Parametern ebenso abhängig wie von der Leistung der singenden Person.

John Bock, 1965 in Norddeutschland geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Konzertperformance Lecker Puste, die im März 2012 im Watermill Center, New York stattfand, wird mit einem Video sowie einer Installation von Requisiten und Überresten der Aufführung, gezeigt. Sie handelt in komplexen Abläufen von der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. John Bock beschäftigt sich hier mit Grundfragen unserer Zeit, die er aber auf eine intuitive, spontane Ebene zurückholt.

Olaf Breuning, geboren 1970 in Schaffhausen, heute in New York lebend und arbeitend, schuf mit Home 3 die dritte Folge seiner Serie von Filmen. Er beschäftigt sich anhand einer Person, die in New York lebt, mit der engen Verbindung und der konstanten Überforderung eines modernen Menschen durch die Technik, die ihn umgibt und die ihn zum permanenten Multitasking zwingt. Es ist ein Bild der Auswegslosigkeit, das Breuning entwirft. Er zeichnet in pessimistischer Weise ein Bild von einer der Grundfragen Jean Tinguelys nach der Interaktion zwischen Mensch und Maschine.

Thomas Hirschhorns grosse Installation Diachronic-Pool arbeitet mit dem Gegensatz von Diachronie und Synchronie, den der Schweizer Künstler, der seit Jahren in Paris lebt und arbeitet, vor allem in der technischen Welt stark prägend wahrnimmt. In unterschiedlichen Gefässen zeigt er die Gegensätze und Widersprüche, die aus verschiedenen Arten der Informationsvermittlung wachsen und führt dem damit konfrontierten Menschen und Konsumenten seine Stellung in dieser Welt vor Augen.

Die polnische Künstlerin und Kritikerin Aleksandra Hirszfeld stellt mit ihrem Information Absorber in über zwanzig Sprachen stets die gleiche Frage: Was ist falsch mit unserer Welt? Die Antworten, die die Passanten dem im öffentlichen Raum, vor dem Museum installierten schwarzen Kubus geben,werden aufgezeichnet und fliessen in ein digital-babylonisches Sprachgeflecht, das die Wiedererkennung der einzelnen Antwort verunmöglicht, aber durch seine Beziehung zu den Geräuschen der Umgebung einen öffentlichen Lärm verursacht, der sich an den Antworten orientiert.

Jon Kessler lebt und arbeitet in New York. Hier schuf er The Web, eine Installation, die die Rolle von Internet, Mobiltelefonen und Smartphones in unserem Leben untersucht. Der Mensch ist mit seinen technischen Kommunikationsmitteln eins geworden. Das Leben spielt sich in Vermittlung über die Technik ab. Kessler untersucht diese Beziehung und Abhängigkeit und spielt mit der permanenten Überforderung, die durch die ständige Verfügbarkeit von Informationen und Kommunikationswegen ausgelöst wird.

Aparna Rao (1978, Indien) und Søren Pors (1974, Dänemark) arbeiten gemeinsam an Projekten, die sie mit Technikern in Bangalore entwickeln. In Nisse TV werden Fernsehprogramme von sehr ausgefeilter Technik beeinflusst, indem verschiedene Programme miteinander verwoben und quer zueinander synchronisiert werden: Audiospuren der einen Sendung werden über die Bilder einer zweiten oder dritten Sendung gelegt. Dies führt zu sehr verwirrenden, und gleichzeitig a priori plausiblen Resultaten, Inhalte werden neu gemischt und interpretiert und so in neue Sphären geführt. Die Ergebnisse stellen eine ganze Bandbreite von Ereignissen kognitiver Dissonanz dar: Die Stimme eines Nachrichtensprechers legt sich über eine romantische Liebeszene, die Stimme der Wetteransage kommentiert das Fussballspiel.

Der in Angola geborene und heute in Lissabon und Brooklyn arbeitende Künstler João Simões entwickelt seine Werkidee aus der Tatsache, dass die verschiedenen Fernsehformate PAL und NTSC durch ihre Inkompatibilität bei der Mischung von Format und Player sehr irritierende und zunächst fragmentiert erscheinende Resultate ergeben. Die Filme sind in «unpassenden» Playern als abstrakte Zeichen, Fehlanzeigen übersetzt, ihre Zerstörung ergibt ein neues Werk, das mit dem Ausgangspunkt nichts mehr zu tun hat.

Die in Paris lebende, deutsche Künstlerin Brigitte Zieger hat mit ihrem Shooting Wallpaper eine interaktive Installation geschaffen, die mit der Irritation des Betrachters spielt. Zunächst sind es weibliche Gestalten, die in vermeintlich gezeichneten Tapeten plötzlich zum Leben erwachen und einen Schuss abgeben. Dass die Figuren im Stil des Rokoko, in ländlicher Idylle verortet sind und ihren Schuss ganz selbstverständlich, fast beiläufig abgeben, verstärkt die Verwirrung. Die Maschine in Form von Animation, Steuerung und Beamer schafft ein Umfeld, das in die Gefühlswelt der beteiligten Person ganz direkt eingreifen kann.
Die Projekte sind von gemeinsamen Grundmotiven wie Interaktion von Mensch und Maschine, Überforderung des Menschen durch die permanente Kommunikation oder die Anbindung des Menschen an die Welt und seine gleichzeitige Rückbindung auf seine unmittelbare Umgebung gekennzeichnet. Tinguelys Méta-Matics waren von einer technischen Welt geprägt, Mechanik und Elektrik waren für seine Maschinen-Mensch-Interaktionsgeräte massgebend, während es heute Elektronik, Computer und so unfassbare Dinge wie die Daten-Cloud oder das World Wide Web sind.

Damit spielen die aktuellen Projekte der Ausstellung und überführen die Zeichenmaschinen aus den 1950er Jahren des 20. Jahrhunderts in unsere Zeit.

Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1
Postfach 3255
CH-4002 Basel
tinguely.ch

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