Kontinuität hat sich bewährt. Seit nunmehr 23 Jahren unterstützt die ART COLOGNE (29. Oktober bis 2. November 2003) junge Kunst und Künstler. 1980 riefen die Koelnmesse, der Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG) die Bundesregierung, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln gemeinsam ein Förderprogramm ins Leben, von dem bislang 445 Künstlerinnen und Künstler profitiert haben. In diesem Jahr hat eine fünfköpfige Jury 14 deutsche und 5 ausländische Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Avantgarde aus 79 Bewerbungen ausgewählt. Das vorliegende Ergebnis lässt den Schluss zu, dass die Juroren jede gängige Disziplin und alle derzeit verfügbaren Medien, entsprechend ihrer derzeitigen internationalen Marktsituation, berücksichtigt haben. Die Auswahl ist in jeder Hinsicht gut austariert. Damit ist aber auch kein aktueller Trend erkennbar, weder thematisch noch medien- oder gattungsbezogen.
Den Malerinnen und Malern des Förderprogramms der ART COLOGNE ist das Experimentieren und Abstrahieren fremd. Sie malen solide Bilder, schwelgen expressiv in satten Farben oder sind verliebt in akkurate, fotogetreue Wiedergabe ihrer Wahrnehmungen, Träume, Visionen. Die junge Generation verneigt sich respektvoll vor der Generation der Altvorderen des 20. Jahrhunderts: Tatjana Doll (Galerie Conrads, Düsseldorf), Christian Hahn (Galerie Sfeir-Semler, Hamburg), Martin Kobe (Dogenhaus Galerie, Leipzig), Christoph Ruckhäberle (Galerie Kleindienst, Leipzig), Markus Vater (art
agents gallery, Hamburg), Sven Kroner (Galerie Fons Welters, Amsterdam).
Zahlenmäßig gleich auf liegen die Künstlerinnen und Künstler im Installations- und Environment-Sektor. Es sind durchweg Multimediatalente, versiert im Umgang mit allen Techniken wie Zeichnen, Malen, Bildhauern, Fotografieren, Filmen. Wie, was, wann, wo verwendet und arrangiert wird, ist nicht dem Zufall überlassen, sondern gehorcht einer konzeptuellen Strategie. Das ist tatsächlich auffallend: Installationskunst hat inzwischen eine Reihe von Kriterien der Concept-Art übernommen, was ihre Stringenz verstärkt.
Beispiele dafür liefern: Vasco Araújo (Galerie Filomena Soares, Lissabon), Slawomir Elsner (Galerie Johnen + Schöttle, Köln), FUTURE 7 (Galerie Ascan Crone, Berlin), Gibbs (Galerie Benden & Klimczak, Viersen), Fabrice Langlade (Galerie Steinek, Wien), Shahryar Nashat (Galerie Kaufmann, Zürich), Katerina Vincourová (Jiri Svestka Gallery, Prag), Christof Zwiener (Galerie Frehrking Wiesehöfer, Köln).
In moderater Form treten Fotografie und Video in Erscheinung. Auch dies ist offenbar eine Konsequenz der Jury, das eingereichte Material marktkonform zu selektieren. Nachdem der Foto-Boom seinen Zenit überschritten hat, ist die Fotografie mitten im Konsolidierungsprozess. Sammler und Käufer verhalten sich abwartender, sind wählerischer, dürften indes bei Videoarbeiten, C.-und Videoprints von Heike Aumüller (Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe), sowie bei den Landschafts- und Architekturaufnahmen von Beate Gütschow (Produzentengalerie, Hamburg), Stephen Hughes (Galerie Thomas Zander, Köln) und Annette Kisling (Galerie Kamm, Berlin) einen guten Griff tun.
Unter den Geförderten ist auch eine Einzelgängerin: Anny Öztürk (Galerie Vera Gliem, Köln), eine Zeichnerin, die sich auf unbeschwertes Fabulieren versteht und dies in Serien farbiger Comics zum Ausdruck bringt.
Jede ausstellende Galerie kann einen jungen Künstler als Kandidaten für das Förderprogramm der ART COLOGNE vorschlagen. Die obere Altersgrenze liegt bei 40 Jahren. Die Vorgeschlagenen müssen eine Einzelausstellung in einem Museum oder in einem Kunstverein vorweisen können. Voraussetzung ist auch, dass sie von der Hausgalerie bereits ein- oder mehrmals gezeigt worden sind und längerfristig von dieser Galerie betreut werden. Die Jury, in diesem Jahr Isabel Greschat (Baden-Baden), Ulrich Bischoff (Dresden), Anita Beckers (Frankfurt/Main), Ralf Lehmann (Dresden) und Thomas Zitzwitz (Offenbach), vergibt maximal 25 kostenfreie Kojen à 25 m”. Das obere Preislimit für die Exponate beträgt 3.580 EUR. Die ausgewählten Teilnehmer des Förderprogramms
für junge Künstler präsentieren sich in ihren 25 m” großen Kojen geschlossen im Erdgeschoss der Halle 3, nördlicher Bereich.
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