Miterfinder des Erfolgsmodells Kunstmesse
Der ehemalige Galerist und Mitbegründer des Kölner Kunstmarkts 1967, Rudolf Zwirner, erhält den ART COLOGNE-Preis 2006. Damit ehren der Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG), Köln, und die Koelnmesse einen der profiliertesten international aktiven Galeristen Deutschlands und einen der Gründungsväter der ART COLOGNE, die in diesem Jahr vom 1. bis 5. November in den Hallen 4 und 5 des Kölner Messegeländes stattfindet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alljährlich an eine Persönlichkeit vergeben, "die sich um die Vermittlung moderner und zeitgenössischer Kunst verdient gemacht hat".
Rudolf Zwirner, 1933 in Berlin geboren, war Mitbegründer des Vereins progressiver deutscher Kunsthändler. Der Vorläuferverband des BVDG wurde am 25. November 1966 ins Vereinsregister eingetragen. Dieser Verein war Voraussetzung dafür, dass mit der Stadt Köln verhandelt werden konnte, um die Pläne für eine Messe für moderne Kunst zu verwirklichen. Diesen Plan verfolgten Rudolf Zwirner und Hein Stünke, ART COLOGNE-Preisträger des Jahres 1991, um neue Möglichkeiten zu haben, junge deutsche Künstler zu fördern, ein neues Sammlerpublikum zu erschließen und zu betreuen, um den Kunsthandel um eine neue Form in Gestalt der Kunstmesse zu erweitern, um den nationalen Kunstmarkt zu beleben und um grundsätzlich das Galeristenhandwerk weiter zu professionalisieren, schreibt der Leiter des ZADIK (Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels, Köln), Günter Herzog, in einem am 27.10.2005 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erschienen Artikel ("Das unmoralischste Geschäft der Welt: Der Bundesverband Deutscher Galerien feiert dreißigsten Geburtstag"). Und am 12. September 1967 wurde im großen Saal des Kölner Gürzenich der Kunstmarkt Köln ‚67 eröffnet. Der Kunstmarkt erwies sich als sensationeller Erfolg, der schnell zu Nachahmungen verführte und heute noch immer Nachahmer auf den Plan ruft.
Das Leben Rudolf Zwirners dreht sich immer um die Kunst, wie seine Vita unmissverständlich verrät. 1959 war er Generalsekretär der 2. documenta in Kassel. Zwischen 1960 und 1972 ist er in Essen und später in Köln als Galerist international aktiv. 1973 bzw. 1975 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der europäischen Kunsthändlervereinigung und des Bundesverbandes Deutscher Galerien. 1981 kuratierte er die Abteilung "Heute" der Ausstellung "Westkunst" in der Koelnmesse. Dieser weltweit beachteten Präsentation zeitgenössischer Kunst folgte 1988 "Köln sammelt" im Kölner Museum Ludwig. Hein Stünke übereignete 1991 aus Anlass der Verleihung des ART COLOGNE-Preises sein Archiv dem BVDG. Der nahm diese Schenkung zum Anlass, 1992 das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (ZADIK) zu gründen. Diese Institution war zunächst an der Bundeskunsthalle in Bonn angesiedelt, zog später nach Köln. Sein erster Leiter war Rudolf Zwirner. 1993 organisierte und kuratierte Rudolf Zwirner die "Art Hamburg" als Messe für osteuropäische Kunst. Von 1995 bis 1997 war er als Kurator verantwortlich für die Ausstellungen "Deutschlandbilder" im Berliner Martin-Gropius-Bau. Seit dem Jahr 2000 kümmert sich Rudolf Zwirner als Honorarprofessor für Kunstvermittlung an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig um den Nachwuchs.
Rudolf Zwirner stiftet das Preisgeld von 10.000 Euro dem ZADIK, dessen Gründungsleiter er war. Die Stiftung ist zweckgebunden für die von ihm mit ins Leben gerufene Publikationsreihe "Sedimente".
Die Verleihung des ART COLOGNE-Preises findet am 2. November 2006 um 10.00 Uhr im Hansasaal des Historischen Rathauses zu Köln statt.
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