Christa Sommerer und Laurent Mignonneau gelten in der Medienkunst als Pionier:innen der „Art of Interface“. Das österreichisch-französische Künstlerpaar hat schon sehr früh Anfang der 1990er Jahre mit Algorithmen gearbeitet und Kunstwerke als lebendes System verstanden. Das ZKM widmet ihnen mit „The Artwork as a Living System“ nun erstmals eine Retrospektive.
Die Ausstellung The Artwork as a Living System gibt erstmals in Deutschland einen retrospektiven Überblick über das Werk von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau seit Anfang der 1990er-Jahre. Sie gelten als Pionier:innen der Art of Interface, bei der innovative technische Schnittstellen eine physische Interaktion zwischen simulativen Bildwelten und der analogen Welt ermöglichen. Das österreichisch-französischen Künstlerpaar, das dem ZKM seit Jahrzehnten eng verbunden ist, zählt zu den ersten, die Algorithmen in der Kunst eingesetzt haben, um Formen des Lebendigen, Evolution und Wachstum darzustellen. Ihre mittlerweile zu Klassikern der digitalen Kunst gewordenen Arbeiten eröffnen einen neuen Horizont, in dem Kunstwerke als lebende Systeme agieren.
In der Ausstellung werden vierzehn teils großformatigen Installationen gezeigt, die ein Verhalten wie natürliche lebende Organismen aufweisen und den Besuchenden die Möglichkeit eröffnen, das Wachstum von Pflanzen oder die Verhaltensweisen kleinster computergenerierter Wesen wie Fliegen und Käfer und deren Einbettung in komplexe Ökosysteme über Interaktion zu erkunden. Zentrale Arbeiten wie Interactive Plant Growing (1992), A-Volve (1994), Life Writer (2006) und Portrait on the Fly (2016) befinden sich in der Sammlung des ZKM.
„Die Arbeiten von Christa Sommerer und Laurent Mignonmeau sind technologisch einfallsreich, wissenschaftlich lehrreich und künstlerisch erfindungsreich. Besucher:innen verlassen ihre Ausstellungen daher um ästhetische, ludische und kognitive Erfahrungen und Erkenntnisse reicher. The Artwork as a Living System ist mehr als eine Wunderkammer, mehr als ein Terrarium, mehr als ein Aquarium, sie zeigt Fabelwesen, künstliche Kreaturen, ein bisher ungesehenes Panorama der Phantasie und technischer Ingeniosität“, sagt Peter Weibel, künstlerischer Vorstand des ZKM.
Kuratorisches Team
Peter Weibel, Direktor ZKM (Kurator), Nina Liechti (kuratorische Assistenz), Jessica Menger (Co-Kuratorin), Philipp Ziegler (Co-Kurator)
Die Ausstellung ist eine Koproduktion des ZKM | Karlsruhe mit der OÖ Landes-Kultur GmbH, Linz und des iMal, Brüssel. Die Ausstellung basiert auf einer Idee von Karin Ohlenschläger.
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