Mit Atkins und Nauman sind zwei Generationen herausragender Videokünstler exklusiv in der Kunsthalle Mainz zu sehen.
Zugleich schließt die Ausstellung an sehr erfolgreiche Doppelausstellungen an, unter anderen waren Attila Csörgö & Roman Signer, Sterling Ruby & Monica Bonvicini und Thomas Schütte & Danh Vo hier zu sehen.
Eine Gegenüberstellung mit Bruce Nauman ergibt sich wie von selbst. Beide
beschäftigen sich mit Situationen von Stress, Ausgesetzt-Sein und Existenz,
ausgearbeitet in medialer Darstellung und virtueller Präsenz. In der Kunsthalle
Mainz steht der Bezug zur Sprache im Zentrum. Text, Laut und Äußerungen
stoßen bei beiden Künstlern an ihre Grenzen. Sprache ist nicht nur Mitteilung
und Botschaft, sondern wird deutlich als Verständigungsversuch,
Isolationsbekenntnis und existenziale Selbstkonfrontation.
Videoinstallationen
Zentral in der Kunsthalle Mainz sind drei raumfüllende Videoinstallationen. Eine
zeigt Bruce Naumans „Raw Material Brrrr“, 1990, im Kinoraum der Kunsthalle
Mainz, die beiden anderen stammen von Ed Atkins mit den Titeln „Warm, Warm,
Warm Spring Mouths“ und „Even Pricks“, beide aus dem letzten Jahr. In allen
drei Arbeiten werden Text, Maskerade, Rhythmik und Selbstbezüglichkeit
deutlich, nicht zuletzt die leibliche Erfahrung.
Die Künstler
Bruce Nauman (*1941 Fort Wayne, USA) ist einer der profiliertesten Künstler der
Gegenwart. Er stellt mehrmals auf der Biennale in Venedig und der documenta
in Kassel aus. Eine kürzlich erschienene Monografie herausgegeben von
Phaidon Press, London nennt ihn den »Wahren Künstler« (»True Artist«) in
Anlehnung an einen Werktitel aus dem Jahr 1967. Nauman arbeitet mit Videos,
Neonschriften, Korridorräumen und Skulpturen. Intensität, Hemmung, Zwang
und die Arbeit am Körper sind kennzeichnend. Seine Bezüge zu Sprache,
Rhythmik und Wiederholung sind das Thema der Ausstellung in der Kunsthalle
Mainz.
Ed Atkins (*1982 in Oxford, GB) gehört zu den meist beachteten Künstlern der
Gegenwart. Er hat Einzelausstellungen in der Kunsthalle Zürich und derzeit im
Palais de Tokyo in Paris und in der Serpentine Gallery in London. Dass er nach
Mainz kommt, ist – wie schon die Süddeutsche Zeitung bemerkte – eine
Sensation. Atkins beschäftigt sich mit der technischen Perfektion digitaler
Medien. Lebendigkeit und Körper werden durch digitale Formate in "tote" Codes
übersetzt. In seinen Videos arbeitet Atkins gegen diese Zersetzungen an. Er
denkt seine Kunst als Antagonismus. Intensive Farbe, Schärfenwechsel, abrupte
Schnittfolgen und emotionale Raum- und Klangerlebnisse bestimmen sein
Werk. Tod, Sinnlichkeit, Krankheit und gefühlsgeladene Zustände sind die
Themen. Ein kahler Avatar und ein Affe handeln als ihre Protagonisten.
Kunsthalle Mainz
Am Zollhafen 3-5
55118 Mainz
T +49 (0) 61 31/12 69 36
F +49 (0) 61 31/12 69 37
kunsthalle-mainz.de
Pressemitteilung
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