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Trevor Paglen erhält DGPh Kulturpreis 2015

Preis

Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V., Köln

Eingabedatum: 05.03.2015

Trevor Paglen
Trevor Paglen, They Watch the Moon, 2010, © Trevor Pageln, courtesy Galerie Thomas Zander, Köln / Altman Siegel Gallery, San Francisco / Metro Pictures, New York
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) zeichnet mit dem US-Amerikaner Trevor Paglen einen investigativ arbeitenden zeitgenössischen Photokünstler mit dem Kulturpreis aus. Als Grenzgänger zwischen Kunst und Politik zeigt er Strukturen und Systeme der Überwachung, politischen Einflussnahme und Gewaltausübung von Großmächten auf. Die Verleihung des Kulturpreises 2015 findet am 21. Juni im Frankfurter Kunstverein statt, der dem Künstler im Rahmen des Festivals „RAY Fotografieprojekte“ die monographische Ausstellung „Trevor Paglen: Octopus“ widmet.
Der Kulturpreis wird seit 1959 verliehen. Mit ihm zeichnet die DGPh lebende Persönlichkeiten für bedeutende Leistungen im Bereich der Photographie aus. Träger des DGPh Kultpreises sind unter anderem Gottfried Jäger, Klaus Honnef, Stephen Shore, Wolfgang Tillmans, Stephen Sasson, Ed Ruscha, F.C. Gundlach, Daido Moriyama, Lennart Nilsson, Bernd und Hilla Becher, Henri Cartier-Bresson und Man Ray.

In seinen Photoprojekten setzt sich Trevor Paglen mit den Grenzen des Sichtbaren und Photographierbaren sowie denen von Wissen, Glauben, Erkenntnis und Wahrheit auseinander. Mit Projekten wie „Limit Telephotography“, „On Ghosts“ und „The Other Night Sky“ leistet er einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Verhältnisses von Photographie und Macht(ausübung) sowie zum humanistischen Einsatz des Mediums.

Paglens Arbeiten sind nicht nur politisch höchst relevant, wenn er durch seine Recherchen und Bilder z.B. geheime Militärbasen aufdeckt und die verborgenen Transportwege mutmaßlicher Terroristen in versteckte Foltergefängnisse nachzeichnet. Mit seinen häufig unscharfen oder abstrakten Photographien von Flugplätzen, Geheimgefängnissen oder Überwachungssatelliten stellt er zugleich die Evidenzleistungen des Mediums Photographie in Frage. Er zeigt, dass trotz langwieriger, detaillierter Recherchen und der Zusammenarbeit mit Journalisten, Aktivisten, Informatikern, Ingenieuren und Astronomen keine letztendlichen Gewissheiten zu erlangen sind. Was ist ein Beweis? Warum glauben wir Bildern und welcher Art von Bildern? Welche Indizien und Evidenzen brauchen wir, um politische und gesellschaftliche Konsequenzen aus zunehmend unkontrollierbaren „Sicherheitssystemen“ zu ziehen? In Paglens Bildern treffen neue technische Möglichkeiten der Astrophotographie und die Darstellung von Zusammenhängen mittels speziell angefertigter Softwarelösungen auf den zunehmenden Glaubwürdigkeitsverlust.

Trevor Paglen wurde 1974 in Maryland/USA geboren und absolvierte das Art Institute of Chicago bevor er an der University of California, Berkeley, 2008 in Geographie promovierte. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Metropolitan Museum of Art in New York, der Tate Modern in London, der Wiener Sezession, dem Haus der Kunst in München oder zuletzt in Deutschland im Kunstmuseum Bonn gezeigt. Er ist Autor von fünf Büchern zu den Themen seiner Projekte und hält zahlreiche Vorträge. Für seine Projekte wurden ihm etliche Stipendien und Auszeichnungen zuerkannt. In Deutschland wird er durch die Galerie Thomas Zander in Köln vertreten.

Die Verleihung des Kulturpreises an Trevor Paglen wird am 21. Juni 2015 im Kunstverein Frankfurt stattfinden. Das international renommierte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst entwickelt mit dem Künstler die erste in Deutschland stattfindende umfassende Einzelausstellung, die am 19. Juni 2015 eröffnet und vom 20. Juni bis 30. August zu sehen sein wird. Unter dem Titel „Trevor Paglen: Octopus“ beschäftigt sie sich mit brisanten Themen wie Überwachung und politischer Aktivismus und zeigt neben einer großen Auswahl an bestehenden Photographien auch neue Produktionen, Videoarbeiten und eine Skulptur zusammen mit Materialien und Dokumenten aus Paglens Recherche- und Forschungspraxis.

Der Kulturpreis wird seit 1959 verliehen. Mit ihm zeichnet die DGPh lebende Persoenlichkeiten fuer bedeutende Leistungen im Bereich der Photographie aus. Traeger des DGPh Kultpreises sind unter anderem Gottfried Jaeger, Klaus Honnef, Stephen Shore, Wolfgang Tillmans, Stephen Sasson, Ed Ruscha, F.C. Gundlach, Daido Moriyama, Lennart Nilsson, Bernd und Hilla Becher, Henri Cartier-Bresson und Man Ray.

Deutsche Gesellschaft fuer Photographie e. V.
Geschaeftsstelle
Rheingasse 8-12
50676 Koeln
dgph.de

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