Die Ausstellung untersucht ein künstlerisches Phänomen, das sich in den 1990er Jahren verstärkt abzeichnet und zu Beginn des neuen Jahrtausends einen Boom erlebt: Es ist die künstlerische Praxis, auf ‹andere Körper› zurückzugreifen. Diese ‹anderen Körper› werden von den Künstlern aufgrund ihrer spezifischen sozialen oder biosozialen Rolle ausgewählt – und könnten somit auch als Statisten (engl.: «extras») bezeichnet werden. Alle Arbeiten zeichnen sich durch ihren «Aufführungs»-Charakter aus. Auffällig ist dabei, dass der Betrachter weder eingebunden noch zur Teilnahme eingeladen wird. Anders als in vielen künstlerischen Produktionen, die unter dem Begriff der Relationalen Ästhetik diskutiert werden, wird Partizipation hier nicht eingefordert. Die umfangreiche Gruppenausstellung bespielt unter Einbezug zahlreicher Werke aus der Sammlung beide Stockwerke des Museums und diskutiert die unterschiedlichen Präsentationsmodi und Funktionen von Statisten in ihren sozialen und biosozialen Rollen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Raphael Gygax. Im Rahmen der Ausstellung erscheint im Januar 2018 bei JRP | Ringier die deutschsprachige Publikation Extra Bodies – Über den Einsatz des ‹anderen Körpers› in der zeitgenössischen Kunst.
Extra Bodies – The Use of the ‹Other Body› in Contemporary Art
Ai Weiwei, Vanessa Beecroft, Guy Ben-Ner, Oscar Bony, Christoph Büchel, Clegg & Guttmann, Gino de Dominicis, Maria Eichhorn, Jens Haaning, Yves Klein, Yoshua Okón, Yuri Pattison, L.A. Raeven, Edwin Sánchez, Christoph Schlingensief, Santiago Sierra, Jonas Staal, Teresa Margolles, Stephen Willats, Carey Young, Artur Żmijewski
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