Die Ausstellung wird eine Anzahl verschiedenster Techniken und Technologien
zeigen: von der Verwendung medizinischer Röntgenbilder bis hin zu Bildwerken
mit infiziertem Blut wird mit den Mitteln der Malerei, Skulptur,
Installation und Videopräsentation eine Exposition zu sehen sein, in dem die
Kunst die Medizin aus unterschiedlichen Blickwinkeln interpretiert. 58
Künstler, wie Joseph Beuys, Timm Ulrichs, Mona Hatoum, Chuck Close, Damien
Hirst, Heinz Mack, Daniel Spoerri sind beteiligt, ca. 150 Objekte von
50 Leihgebern werden gezeigt.
"Kunst ist kein Luxus, sie gehört zum Leben. Das Leben ohne Kunst wäre
ärmer, das Leben ohne Medizin wäre kürzer, beide erscheinen uns
unverzichtbar." Prof. Dr. med. Ralf Scherer
In dieser, von einem Arzt und einer Kunsthistorikerin aus ihren jeweils
unterschiedlichen Blickwinkeln konzipierten Ausstellung wird versucht, den
Grenzbereich zwischen Kunst und der modernen medizinischen Wissenschaft zu
explorieren und umfassend zu dokumentieren. Prof. Dr. med. Ralf Scherer,
Chefarzt und Leiter der Klinik für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin am Clemenshospital in Münster, hat sich seit 2004 intensiv
mit dem Thema Medizin und Kunst beschäftigt. Was anfänglich "nur" für einen
Vortrag anlässlich eines Kongress gedacht war, wurde zu einem
Ausstellungsprojekt.
In der Ausstellung werden mehrere Ebenen deutlich, auf denen sich Medizin
und zeitgenössische Kunst begegnen: eine Endoskopie oder ein chirurgischer
Eingriff sind Grundlage von Aktionen und Installationen bei Orlan und Mona
Hatoum. Die modernen bildgebenden Verfahren der Radiologie dienen als
Grundlage für Bildwerke von Marilene Oliver, Wim Delvoye oder Katharina
Sieverding. Entsprechend dem Selbstverständnis der Künstler von der
Autonomie des Bildes oder des Kunstwerkes konzentriert sich der Blick nicht
auf Werke mit rein abbildendem oder illustrativem Charakter. Es sind
vielmehr Arbeiten, in denen die Künstler den medizinischen Kontext als
Metapher benutzen, um Fragen von grundsätzlicher Bedeutung zu stellen.
Damian Hirst, Wim Delvoye, Mark Wallinger und Paddy Hartley fragen, ob der
Glaube an die Allmacht der Medizin bereits zu einer Ersatzreligion geworden
ist. Joseph Beuys, Chuck Close und Barton Benes drücken persönlichen
Krankheitserfahrungen mit Herzinfarkt, Querschnittslähmung oder AIDS in
ihren Arbeiten aus. Christine Borland, Jaq Chartier und Patricia Picinini
fragen, wohin sich die Welt angesichts der rasanten Entwicklung der
Biowissenschaften entwickeln wird.
Die Künstler dieser Ausstellung schaffen kein Abbild der Medizin, sondern
sie machen sich ihr ganz eigenes Bild von der modernen Medizin in allen
ihren Aspekten. Sie analysieren, hinterfragen und greifen ein. Mit
medizinischen Untersuchungsmethoden, bildgebenden Verfahren und
künstlerischen Interventionen bearbeiten sie alle zentralen Fragen der
menschlichen Existenz bis hin zu ihrer genetischen Grundlage. Sie tun dies
mit großer Ernsthaftigkeit, Seriosität, Professionalität und einem gutem
Schuss Humor, und nicht zuletzt mit einem großem Respekt vor der Schöpfung.
Kunst ist kein Luxus, sie gehört zum Leben.
Das Leben ohne Kunst wäre ärmer, das Leben ohne Medizin wäre kürzer, beide
erscheinen uns unverzichtbar.
Abbildung: Edith Micansky, BSG, 2004
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11-18 Uhr; Samstag, Sonntag 10-18 Uhr; Montag geschlossen
Kunstmuseum Ahlen
Museumsplatz 1
59227 Ahlen
Tel.: 02382-91 83 0
kunstmuseum-ahlen.de
ch
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