In der beeindruckenden Anlage aus Beton, Glas und Stahl, geschaffen vom japanischen Architekten Tadao Ando, treffen in dieser Ausstellung die zunächst sehr verschieden anmutenden Werke Leiko Ikemuras und Günther Förgs aufeinander. Die Figürlichkeit Ikemuras scheint dem abstrakten Stil Förgs konträr gegenüberzustehen.
Doch bei näherer Betrachtung treten die Gemeinsamkeiten der Werke in den Vordergrund: Da wäre zunächst die erkennbare Oberflächenstruktur der Bilder, welche die Leinwand nicht verleugnet, sondern sichtbar als Medium integriert.
Auch die Vorliebe für die Nicht-Farbe Schwarz wird deutlich. Sowohl bei Leiko Ikemura als auch bei Günther Förg scheinen die üblichen negativen Assoziationen, die Schwarz hervorruft, ersetzt durch eine befreiende Leichtigkeit. Das Schwarz steht für eine inspirierende Tiefe und kontrastiert zugleich mit hellen und leuchtenden Farben, die eine solche Tiefe eher verschleiern.
Die wichtigste Gemeinsamkeit, zugleich auch Namensgeber der Ausstellung, ist jedoch der Umgang mit der Thematik Raum.
Während Leiko Ikemuras zarte Figuren in einem schwarzen Meer eintauchen, schafft Günther Förg architektonisch anmutende Räume mit flächiger Klarheit.
In beiden Bildwelten finden sich Horizonte und Raum wird fassbar, sei es durch figürliche (Ikemura) oder geometrisierende (Förg) Elemente. Wichtig ist dabei die Entstehung eines "Dazwischens", eben der genannten Zwischenräume.
Raum und Zwischenraum, Horizont und Endlosigkeit werden zu sich einander ergänzenden Faktoren und bilden Gegensätze mehr.
Wunderbar unterstützt werden diese Impressionen durch die grenzenlos anmutende Architektur Tadao Andos. Auch dessen Räume vereinen trennende und verbindende Elemente, eröffnen Horizonte und thematisieren Offenheit. Sie runden diese durchaus gelungene Ausstellung harmonisch ab.
Die Ausstellung präsentiert über 40 Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen, die hier erstmals gemeinsam gezeigt werden.
Ein Besuch lohnt sich in jedem Falle - bei gutem Wetter wird schon das Betreten der Anlage zu einem Architektur-Erlebnis, für das man sich Zeit nehmen sollte.
Abbildung: Leiko Ikemura "Nu", 1999/2001, Öl/Leinwand, Foto Lothar Schnepf, Köln, Copyright Leiko Ikemura
Ausstellungsdauer: 24.6.-11.11.07
Langen Foundation
Raketenstation Hombroich I
41472 Neuss
Fon 02182-5701-0
Fax 02182-5701-10
info@langenfoundation.de
langenfoundation.de
Julia Fukuda
Kataloge/Medien zum Thema:
Leiko Ikemura
Galerie Parterre
Alfred Ehrhardt Stiftung
a.i.p. project - artists in progress
Haus am Lützowplatz / Studiogalerie
Galerie 15