Sarah Morris (geb.1967/London) wurde Mitte der neunziger Jahre mit leuchtend vielfarbig abstrakten Gemälden sowie durch ihre Filme, in deren Zentrum Architekturen und Geschichten aus den unterschiedlichen Metropolen stehen, international bekannt.
Während Sarah Morris in ihren Gemälden Farben und Strukturen verwendet, die sie sowohl mit dem spezifischen ästhetischen Vokabular und der Farbpalette einer Stadt verbindet, sind die Filme als Dokumentation und Biographie einer Stadt zu verstehen. Sie verhandeln kritisch die Bedeutung von Architektur, politischer Herrschaft und die ästhetische Spannung zwischen Ökonomie und Politik.
Das Lenbachhaus zeigt als Premiere den Film "1972" von Sarah Morris. "Dr. Georg Sieber war 1972 der leitende Psychologe des Ordnungsdienstes bei der Olympiade und der Münchner Polizei. Am Morgen des 5. September 1972, als Mitglieder der Terrorgruppe Schwarzer September die israelische Mannschaft angriffen und als Geiseln nahmen, war Georg Sieber in der Conollystraße anwesend. Seine Position gab er später an diesem Morgen auf. Georg Sieber war vom Internationalen Olympischen Komitee und der Münchner Polizei angestellt worden, um Szenarien zu entwerfen, wie die Olympischen Spiele gefährdet werden könnten, und die Sicherheitsdienste entsprechend vorzubereiten. Eines der von ihm erstellten Szenarien, dasjenige mit der Nummer 26, war eine nahezu exakte Vorhersage dessen, was sich dann tragischer Weise ereignete. Georg Sieber entwirft eine differenzierte Analyse der Ereignisse dieses Tages. In der Montage von /1972/ verknüpft Sarah Morris das Interview mit Georg Sieber mit Bildern polizeilicher Überwachung von Demonstranten und archivierter Fotografien der Olympischen Sommerspiele von 1972 sowie mit Ansichten des eindrucksvollen Olympiaparks in München."
Kurator: Matthias Mühling
Abbildung: Sarah Morris, "1972", 2007, Filmstill 35mm
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag, 10 - 18 Uhr
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Luisenstraße 33
80333 München
p +49 89 233 32020
lenbachhaus.de
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