In einer groß angelegten Überblicksschau zeigt das Haus der Kunst Werke des Amerikanischen Künstlers Ed Ruscha (geb. 1937) aus rund fünf Jahrzehnten. Bekannt ist Ruscha vor allem durch seine Beschäftigung mit Schrift und Wortbildern, sowie mit der Film- und Medienkultur der USA.
Bereits in seinen frühen Werken wird Ruschas Auseinandersetzung mit Schriftzeichen deutlich. Große Buchstaben nehmen ganze Bildräume ein oder erscheinen eingebettet in Landschaften wie der "Hollywood"- Schriftzug am Horizont. Seine Werke lassen erkennen, dass die Beschäftigung mit der Amerikanischen Alltagskultur - vor allem mit Werbung, Film und Comics - eine große Rolle in Ruschas Werk spielt.
Dabei löst er die Schrift meist von ihrem herkömmlichen Zusammenhang und stellt sie in einen neuen Kontext, die dem Betrachter eine veränderte Lesart anbieten.
Neben seiner Faszination für Schriftbilder stellen die Silhouetten-Motive, die vor allem in den 80ern entstanden sind, einen weiteren Schwerpunkt in Ed Ruschas Werk dar: "Die dunklen, unscharfen
Silhouetten eines heulenden Kojoten oder einer Reihe von Planwagen, wie die Siedler sie hatten, aktivieren Bildklischees vom Amerikaner und seinem Selbstverständnis. An die Stelle von Worten sind - in stellvertretender Funktion oder als Anspielung auf Zensur - weiße Balken getreten." (Pressetext)
Als eine jüngere Arbeit wird im Haus der Kunst zudem ein Teil des Bilderzyklus "Course of Empire" zu sehen sein, mit dem Ruscha 2005 auf der Biennale in Venedig vertreten war. Mit den kastenartigen, beliebig austauschbaren Zweckbauten, die auf diesen Bildern zu sehen sind und die nur durch Firmenaufschriften zu identifizieren sind, thematisiert Ruscha die "Grausamkeit des Fortschritts" sowie die "urbanen Enttäuschungen" der heutigen Lebenswelt.
Abbildung: Ed Ruscha, Annie, 1962
Courtesy Private Collection
© Ed Ruscha, 2009
Photography: Paul Ruscha
Ausstellungsdauer: 12.2.-2.5.10
Öffnungszeiten:
Mo-So 10-20 Uhr
Do 10-22 Uhr
Haus der Kunst
Prinzregentenstrasse 1
80538 München
hausderkunst.de
Verena Straub
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