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Ahmet Öğüt: Apparatuses of Subversion

Apparaturen des Umsturzes

26. Juli bis 5. Oktober 2014 | Horst-Janssen-Museum, Oldenburg

Das Horst-Janssen-Museum Oldenburg präsentiert vom 26. Juli bis 5. Oktober die Einzelausstellung „Apparatuses of Subversion“ von Ahmet Öğüt. Der türkische Künstler setzt sich auf humorvolle und intelligente Art mit den gesellschaftspolitischen Bedingungen seiner Zeit auseinander und arbeitet dabei Elemente des Alltagslebens heraus, die oftmals übersehen werden, aber fundamentale gesellschaftliche Regeln ausdrücken. Seine künstlerische Bildsprache umfasst Performance und Video ebenso wie Animation und Installation. „Im Horst-Janssen-Museum zeigen wir eine Auswahl von Öğüts bestehenden Arbeiten sowie eine neuproduzierte Installation. übergreifendes Thema ist das Verhältnis von Individuum und Staat“, sagt Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos. Kuratiert wird die Ausstellung von Anna Jehle (Bielefeld/Leipzig) und Anja Lückenkemper (Berlin).

Mit „Apparatuses of Subversion“ (Apparaturen des Umsturzes) untersucht Öğüt Momente, in denen staatliche oder wirtschaftliche Akteure in die Sphäre des Einzelnen eintreten, um den öffentlichen Raum zu regulieren und damit den gesellschaftlichen Status quo festzuschreiben. „Öğüt thematisiert dabei nicht nur den Umgang mit Protestbewegungen in demokratischen Gesellschaften oder die Unverhältnismäßigkeit der eingesetzten staatlichen Mittel, sondern identifiziert die unterschiedlichen Regeln und Maßnahmen staatlicher Kontrolle, überwachung und Abschottung“, erläutern die Kuratorinnen Anna Jehle und Anja Lückenkemper. Besonderes Augenmerk legt der Künstler dabei auf den öffentlichen Raum: diesen begreift er als (Ver-)Handlungsraum, der immer wieder aufs Neue initiiert werden muss.

Öğüt präsentiert den öffentlichen Raum dabei zwischen zwei Extremen: der politischen Bühne und einem restriktiven, durch Zensur und Ãœberwachung kontrollierten Raum. „Als politische Bühne besitzt der öffentliche Raum für den Künstler eine performative Qualität, denn hier kann sich eine pluralistische Gesellschaft zeigen, können gesellschaftlicher Dissens und auch marginalisierte Meinungen sichtbar werden“, erklären die Kuratorinnen und fügen hinzu: „In seiner Ausformulierung als restriktiver Raum steht er für eine immer größer werdende Ãœberwachung der Bürgerinnen und Bürger durch den Staat. Insbesondere seit dem 11. September 2001 hat sich das Ausspionieren von Privatpersonen sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in deren Privatsphäre – was ehemals nur im Ausnahmefall stattfinden sollte – weltweit zur gängigen Regierungspraxis entwickelt. Das Phänomen des ‚Gläsernen Bürgers‘ ist daher keine Gegenutopie mehr, sondern längst Realität.“

Vor diesem Hintergrund stellt Ahmet Öğüts künstlerische Arbeit eine genaue Analyse aktueller Machtstrukturen und Regierungsstrategien in unterschiedlichen kulturellen und nationalen Kontexten dar. Auf der Grundlage der so erworbenen (Er-)Kenntnisse kehrt er die beobachteten Mechanismen mit feinsinniger Ironie und Humor ins Gegenteil oder hebt sie gänzlich auf. So laden die Instrumente der Abschottung in Öğüts Arbeiten zum Durchgang ein und Zensurorgane werden von ihm zu Verteilern von Information umfunktioniert. In Zeiten von NSA-Skandal und CCTV (Closed Circuit Television = Ãœberwachungskamerasysteme), und einer Kultur, die eine immer stärkere werdende Verbreitung und Preisgabe des eigenen Bildes im Internet praktiziert – etwa auf Instagram oder Facebook – konfrontiert Öğüt die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher unmittelbar mit dem Thema der überwachung und den Mechanismen der Kontrolle. Dieses Spannungsfeld erweitert Öğüt im Horst-Janssen-Museum um die Neuproduktion „Pleasure Places of All Kinds“ (2014,) in der sich öffentlicher und privater Raum auf absurde Weise begegnen. Hier zeigt der Künstler, wie sich individuelle Widerstand gegenüber freiheitseinschränkenden Maßnahmen im Alltag ausdrücken kann.

Der Titel der Ausstellung „Apparatuses of Subversion“ nimmt Bezug auf Louis Althussers 1970 erschienene Publikation „Ideology and Ideological State Apparatuses“. Darin unterscheidet der französische Philosoph zwischen zwei Staatsapparaten: dem repressiven und dem ideologischen. Öğüt führt hier einen weiteren, dritten Apparat ein: den „Apparatus of Subversion“. Dieser subversive Apparat stellt weder die Ideologie, noch die Exekutive eines Staatsapparats, stattdessen tritt hier das Individuum aktiv in Erscheinung und zeigt sich in seinem persönlichen Widerstand gegenüber beiden Apparaten.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

Horst-Janssen-Museum Oldenburg
Am Stadtmuseum 4-8, 26121 Oldenburg
Telefon: 0441 235-28 91 / Telefax: 0441 235-33 50
www.horst-janssen-museum

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