Christa Dichgans | Bilder aus dem Leben
Plastikspielzeughaufen im Kinderzimmer, ein aufgeblasenes Schwimmtier, Batman oder Wurstberge sind die Motive in den Gemälden von Christa Dichgans (geb. 1940 in Berlin). Die Künstlerin zählt zu den wichtigsten weiblichen Akteuren der Pop-Art und ist insbesondere für ihr Frühwerk aus den 1960er Jahren bekannt. Mit der Ausstellung »Bilder aus dem Leben« in der Kestner Gesellschaft erfährt ihr Werk nun erstmals eine umfassende institutionelle Würdigung.
Christa Dichgans setzt sich seit über fünf Jahrzehnten mit dem Verhältnis von Mensch und Gegenstand auseinander. Ihre Malerei durchzieht unter anderem eine stetige Befragung des Massenkonsums, der sich im Laufe der Zeit wandelt und von einer stark materiell orientierten Konsumhaltung der Nachkriegszeit in einen immateriellen Konsum, der von einem neuen Markenbewusstsein und deren Symbolgehalt geprägt ist. Ihre Motive erinnern an Vanitas-Stillleben und werden zu Symbolen für die Halbwertszeit einer beschleunigten Kultur. In der jüngeren Zeit erfuhr ihr Werk durch die Beteiligung an verschiedenen nationalen und internationalen Gruppenausstellungen eine neue Aufmerksamkeit. Dichgans’ Gemälde sind in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten, unter anderem in der Berlinischen Galerie, im Städel Museum, Frankfurt am Main und der Sammlung Goetz, München.
Guerrilla Girls | The Art of Behaving Badly
Mit der Ausstellung »The Art of Behaving Badly« der Guerrilla Girls präsentiert die Kestner Gesellschaft eine der international einflussreichsten Positionen feministischer Institutionskritik. Seit 1985 operieren die Guerrilla Girls als eine anonyme Gruppe, die auf die Unterrepräsentanz von Frauen und »People of color« in Galerien, Museen und anderen Kunstinstitutionen aufmerksam machen. Mit Plakaten im öffentlichen Raum, Videos, Aktionen, Performances und Publikationen enthüllen die Guerrilla Girls weit verbreitete Ausgrenzungsmechanismen in der Kunstwelt, die weltweit bis heute zu einer von weißen Männern dominierten Kunst- und Kulturlandschaft beitragen. Die Ausstellung ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland. Gezeigt werden Arbeiten, die zwischen 1985 und 2017 entstanden sind.
Der künstlerische Ansatz der Guerrilla Girls bedient sich insbesondere statistischer Methoden, die mit Humor und karikierter Überspitzung in grafisch anspruchsvolle und informative Plakate, Banner und Videos umgesetzt werden. Die Künstlerinnen treten in der Öffentlichkeit nur mit Gorilla-Maskierung in Erscheinung und verschleiern ihre wahren Identitäten hinter Namen verstorbener Künstlerinnen, wie Käthe Kollwitz, Eva Hesse oder Zubeida Agha.
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