Political Affairs - Language Is Not Innocent
Teilnehmende Künstler*innen: Karo Akpokiere, Art & Language, Alice Attie, Monica Bonvicini, Andrea Bowers, George Brecht, Daniela Comani, Guy Debord, Jeremy Deller, Willie Doherty, Sam Durant, Elmgren & Dragset, Öyvind Fahlström, Claire Fontaine, Jakob Kolding, Barbara Kruger, Aleksandra Mir, Adrian Piper, Pope L, Chris Reinecke, Allen Ruppersberg, Maruša Sagadin, Superflex, Ron Terada und Poet Ai, read by Donika Kelly
Sprache versteht sich als das zentrale Mittel zwischenmenschlicher Verständigung und als Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis. Sie ist aber auch ein Ort der Interessenverwirrung, der fehlenden Unabhängigkeit und der Indoktrinierung. In der künstlerischen Produktion ist die Einbindung von Text in das künstlerische Werk mit Aufkommen der Konzeptkunst zu einem wichtigen Werkzeug geworden, um Meinung zu äußern und das Kunstwerk als Idee in den Mittelpunkt zu stellen. Die Ausstellung Political Affairs – Language Is Not Innocent untersucht, wie Künstler*innen Sprache nutzen, um Informationen zu verarbeiten, um Fragen zu stellen, um kritische Ideen zu formulieren und um Diskussionen zu öffnen. Dabei wird deutlich, wie Texte, Stimmen und Standpunkte konstruiert, reproduziert und manipuliert werden. Werden in der Kunst Texte vom ursprünglichen visuellen Kontext entkoppelt, dann ermöglichen sie alternative Lesarten zu historischen, sozialen und politischen Momenten.
Die Ausstellung versammelt heterogene Stimmen aus unterschiedlichen Generationen in einem Ausstellungszusammenhang, der die Komplexität politischer und gesellschaftlicher Meinungsbildung spiegelt aber nicht auflöst. Die Künstler*innen der Ausstellung nehmen die Sprache der Politik und der Massenmedien, des Kinos und der Literatur strategisch auf. Sie enthüllen die Konventionen, Stereotypen, Verhaltensmuster, eingefahrene Meinungen und Tabus, denen unsere Gesellschaft verpflichtet ist.
Cana Bilir-Meier - Düşler Ülkesi
Cana Bilir-Meier (*1986 in München, lebt und arbeitet in München und Wien) beschäftigt sich mit Fragen nach sozialer, kultureller, emotionaler sowie struktureller Teilhabe und Gleichberechtigung von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen. Hierfür nutzt sie eine Fülle an Medien wie Film, Zeichnung, Performance oder Audio. Bilir-Meier interessiert sich für nicht erzählte oder ausgeblendete Geschichte(n) migrantischer Lebenswelten, die sie in privaten und öffentlichen Archiven aufspürt. Sie hinterfragt die Zugänge zur Wissensproduktion in unserer Gesellschaft, um diese für mehr Menschen zu öffnen – dabei setzt sie gezielt auf die Zusammenarbeit mit anderen.
Zur Ausstellung ist gemeinsam mit anti-rassistischen Initiativen und Institutionen Hamburgs ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Gesellschaft der Vielen entstanden. Zur Ausstellung erscheint die erste Monografie der Künstlerin. ...
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Cana Bilir-Meier
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